Unsere Schule -

Schulzeitung der Schule

Helgoländerstraße Bremen 1922 - 1933

Bei einem Besuch des Bremer Schulmuseums im Juli 2022 konnten wir die für uns aus dem Archiv geholte Schüler*innen-Zeitung „Unsere Schule“ ansehen und fotografierten mit dem Handy einige uns besonders spannende Artikel. Eigentlich wegen einer Ausgabe zu von den Schüler*innen besuchten Sinti oder Roma (deren Texte wir in einer anderen „Newess“ dokumentieren wollen) gekommen, finden wir den Text zu Kinderarbeit von 1927 sehr passend zu unseren Aktivitäten AHOI MINT. Spielzeug wurde seit der Industrialisierung zur Bildungsförderung verkauft und die Artikel der Schulzeitung zeigen die andere Seite der Kinderarbeit auf. Hier drucken wir den Artikel "Weihnachtsmanns Werkstatt: Kinderarbeit in Fabrik und Heim".

Aus dem Vorwort: "Woher kommen die Weihnachtsherrlichkeiten, die unsern Tannenbaum schmücken, die Kugeln, die Kerzen, der bunte Glasflitter? Wer macht all das hübsche Spielzeug? Den Kinderglauben an den alles bescherenden Weihnachtsmann haben wir ja mittlerweile verloren. Wir meinen aber, daß es ein nicht geringeres Wunder ist, wenn wir erfahren, daß all diese Dinge, die uns so viel Freude machen, von Menschenhand in harter, mühseliger Arbeit hergestellt werden, ja, daß selbst Kinder in Heim- und Fabrikarbeit dabei helfen müssen. Wir meinen sogar, unser Weihnachtsgefühl müßte sich um so mehr vertiefen, je genauer wir in der eigentlichen Werkstatt des Weihnachtsmanns Umschau halten. Wer hilft uns dabei?"

Anno 1905 erschien in Pfaffstätten in Niederösterreich die erste Ausgabe eines Blattes, die "Matador-Zeitung". Die bis 1939 publizierte Heftreihe beinhaltete Anleitungen für Konstruktionen aus den Holzbestandteilen der Baukästen. Im Rahmen von Preisausschreiben konnten eigene Ideen für Modelle eingesandt werden.

Ing. Johann Korbuly senior (1860 – 1919) wollte seinen Kindern keinen Steinbaukasten schenken, weil er befürchtete, dass sie sich mit den Teilen bewerfen würden.

Der Bauingenieur ließ von einem Tischler Teile anfertigen, die mit Stäben bzw. Draht verbunden werden konnten. 1903 verkaufte er den ersten Baukasten unter dem Namen "Matador" – Ein Holzbaukasten mit Rädern, Brettern und Stäben, mit denen man Möbel, bewegliche Wagen, Maschinen und tausend niedliche Dinge zusammensetzen kann."

Zahlreiche Matador-Zeitungen können auf der Seite der Nationalbibliothek angesehen werden:
Matador-Zeitungen der Nationalbibliothek

Vom Aufschwung der Reformpädagogik in den 1920er-Jahren profitierte auch "Matador". 1923 wurde es als Lehrmittel für Schulen in Österreich zugelassen.

Schon früh waren Mädchen und Technik auf den Abbildungen der Zeitung keine Seltenheit. Wir haben noch einen Kasten von 1980, mit dem eine Druckmaschine oder ein Webstuhl gebaut werden konnte. Zwar doch geschlechtsspezifisch waren ein Junge der Druckmaschine und ein Mädchen dem Webstuhl zugeordnet, aber auf dem Kasten waren beide abgebildet. Hier ein Foto einer alten Ausgabe der Zeitung.

Das Thema "Mädchen In Naturwissenschaft und Technik" MINT möchten wir anhand von Spielzeug und deren geschlechtsspezifischen Ausrichtung gerne noch weiter abhandeln.

Unser Schild vom Stand auf dem MINT-Festival am 9. September 2022. Auf einmal war es soweit: Mit dem Thema Zukunftstechnik Drucken hatten wir uns viel vorgenommen.

Doch mit dem kleinen 3 D Drucker war schon mal ein "Zukunftsdruckverfahren" abgedeckt. Das zweite Verfahren war mit den digital durch ein Laserverfahren erstellten Siebdrucksieben erfüllt, was viele Besucher:innen ausprobierten. Die dritte Möglichkeit haben wir nur gezeigt: Eine durch die CNC Fräse gefräste Linoliumdruckplatte hatte löste nicht soviel Begeisterung aus, hier waren die mit der Hand geschnittenen Bilder beliebter und wurden mit der umgenutzten Druckpresse auf Papier gedruckt. Auch die vierte Version, mit UV-Licht Photopolymerplatten wie beim Flexodruck zu erstellen, wurden gedruckt.