Freitag, den 09. September 2022 von 10 bis 18 Uhr auf dem Schlossplatz

AHOI_MINT Festival

Das Festival fand am Freitag, den 09. September von 10 bis 18 Uhr auf dem Schlossplatz Oldenburg statt! Wir vom Anna-Schwarz Projektehaus machten mit! Wir zeigten Siebdruck, Schablonenerstellung und digitale Drucktechniken und brachten den mobilen 3 D Drucker, den Schneideplotter, den gerade erworbenen mobilen Vacuumformer und eine kleine Ausstellung mit.

Über 40 Mitmach-Stände für Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehrkräfte und alle anderen Besucher der Stadt sind dort aufgebaut.

EINTRITT FREI! Wir freuen uns auf Euch!


Anna Schwarz-RomnoKher geschlossen und doch offen ...

Corona, eigentlich bekannt als ein Draht, der direkt über der  Fotoleitertrommel eines Laserdruckers angebracht ist und mit 6000 bis 7000V Hochspannung aufgeladen wird.

Hier ist natürlich der Corona Virus gemeint, dessen Ansteckungsgefahr auch unser Kommunikationszentrum zum vorläufigem Schliessen zwang.

Um den Draht zu Euch, den potenziellen Besucher*innen, nicht abreissen zu lassen, werden wir diese Homepage stärker nutzen und über unsere Pläne und Versuche berichten.

Beispiel: MINTI Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik oder Mädchen in Naturwissenschaft und Technik oder?

Im Anna Schwarz RomnoKher standen kleine Tische mit moderner Technik zum Anschauen, ausprobieren und Verstehen lernen LINK.

Eigentlich reduziert sich viele moderne Technik auf das Bewegen von mehreren (Schritt-) Motoren  durch Software, ob dies ein 3 D Drucker, ein Schneideplotter, eine CNC-Fräse, ein CO2 Laserplotter oder ein Vertikalplotter ist: alle bewegen ein Werkzeug (Schmelzvorrichtung, Schneidemesser, Spindelmotor mit Fräse, Laser oder Filzstift an durch Software gesteuerte Wegen, manchmal sind die Werkzeuge austauschbar – der 3 D Drucker mit Filzstift, LED Laser oder gar Fräse.

Auf den Tischen stehen 4 Roboterarme, Kinderspielzeug, aber um das Prinzip zu verstehen und mit den Händen kleine Würfel zu transportieren und auf einander zu stellen, reichen sie. Zwei sind mit Handsteuerung und Computersteuerung, einer mit hydraulischer Steuerung und einer hat eine per Minicomputer gesteuerte Handysteuerung.


„Es steht mir zu, zu leben”

Esther Bejarano berichtet über ihre Haft in Auschwitz und Ravensbrück

Länge: 30 Minuten; D 1993

Die Jüdin Esther Bejarano wurde im April 1943 nach Auschwitz deportiert. Als Musikerin muss sie im ‚Mädchenorchester’ spielen. Im Oktober 1943 wurde sie zur Zwangsarbeit nach Ravensbrück verlegt. Die Befreiung erlebte sie auf dem so genannten Todesmarsch. wikipediaEin Film aus dem Videoarchiv „Die Frauen von Ravensbrück“. Dort sind z. Z. über 100 Interviews mit Frauen und auch Männern einsehbar, die zwischen 1933 und 1945 in den Konzentrationslagern Moringen, Lichtenburg und/oder Ravensbrück inhaftiert waren. Die Interviews aus der Sammlung der Filmemacherin Loretta Walz, die in den Jahren 1980 bis 2010 aufgezeichnet wurden, geben einen Einblick in die Lebensgeschichten von Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus aus unterschiedlichsten Gründen verfolgt und inhaftiert waren. Link zum Videoarchiv

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Was ist gemeinnützig? Zur Entscheidung eines Finanzamtes
Esther Bejarano, Ehrenvorsitzende der VVN–BdA, der gemeinnützigen Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten schreibt einen offenen Brief an den Bundesminister der Finanzen vom 25. November 2019 zum Entzug der Gemeinnützigkeit
Auschwitz-Komitee Esther Bejarano_ Offen
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Kontinuitäten nach 1945

und Offenes Gedenken

Sonntag 8.12.2019, 11.30 Uhr - Vortrag und Diskussion

Referentinnen der Initiative für einen Gedenkort
ehemaliges Konzentrationslager Uckermark e.V. (HH)
berichten und laden zur Diskussion ein. Dies ist die Abschlussveranstaltung unserer Reihe "Offenes Gedenken". Wir freuen uns, dass zwei Frauen, die unter anderem die Ausstellung erstellt haben, ins Anna Schwarz RomnoKher kommen und über die Kontinuitäten nach 1945 und ihr Verständnis vom "Offenen Gedenken" sprechen werden.

Wir dokumentieren einen Text: "Offenes Gedenken bedeutet für mich" im Download...

 

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2013_OffenesGedenken.pdf
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OFFENES GEDENKEN

Ausstellung und Veranstaltungsreihe  - Vom 18.10 bis 8.12.2019

Das Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen und späteren Vernichtungsort Uckermark

Mitglieder des Vereins waren auf der Suche nach Möglichkeiten des Gedenkens und fanden das von der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges Konzentrationslager Uckermark e.V. ersonnene „Offene Gedenken“, ein kritisches, aktives, antifaschistisches und feministisch motiviertes Gedenken.

Teil dieses Gedenkens beinhaltet ein alle ein bis zwei Jahre stattfindenes Bau- und Begegnungscamp für FLIT-Personen.

Das Uckermark-Netzwerk stellt sich einer Musealisierung des Gedenkens entgegen und arbeitet immer mit antifaschistischem Gegenwartsbezug – der eine Kritik an der Verfasstheit deutscher Erinnerungs- und Gedenkarbeit einschliesst. (aus dem Katalog der Ausstellung).

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Uckermark-Faltblatt
Uckermark-Faltblattkl.pdf
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Das Anna-Schwarz RomnoKher, Oldenburger Kulturzentrum von Sinti und Roma in Zusammenarbeit mit dem FEMREF, Feministisches Referat des AStA der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg und einigen interessierten Personen organisiert diese Veranstaltungsreihe in den Räumen des Vereins.

Vom 18.11 – 8.12.2019 wird die Ausstellung im Anna-Schwarz RomnoKher-Oldenburg e.V. zu sehen sein.
Samstags von 12 – 16 Uhr sowie im Zeitraum von einer Stunde vor bis ca. zwei Stunden nach einer Veranstaltung. Besichtigungen der Ausstellung zu weiteren Zeiten: kontakt@romno.de oder 0441-  30 43 56 44 vereinbar.

unterstützt durch das Kulturbüro und die Fachstelle für Integration der Stadt Oldenburg

Die Ausstellung von der Initiative für einen Gedenkort macht die immer noch weitgehend unbekannte Geschichte dieses Ortes sichtbar. Dort wurden von 1942 bis 1945 Mädchen und junge Frauen, die überwiegend als ‚asozial‘ diskriminiert und verfolgt wurden, unter extrem schlechten Lebensbedingungen interniert, mussten Zwangsarbeit leisten und wurden gefoltert.
   Es fanden außerdem kriminalbiologischen Untersuchungen des Rassenhygienischen Instituts im Jugendkonzentrationslager Uckermark statt.   

18.10.2019  - 19.00 Eröffnung
...das nannte man unsozial
Das Mädchenkonzentrationslager, 20 min
Musik: Sinti Swing Oldenburg

23.10.2019  - 19.00 Film
zugang erwünscht
uckermark, die entwicklung eines gedenkortes 50 min

06.11.2019 -  19.00 Film
...dass das heute noch immer so ist
Kontinuitäten der Ausgrenzung, 60 min


17.11.2019 - 11.00 –19.00 Workshop
Klassismus Workshop

20.112019 - 19.00 Film
Aber man kann des gar net so sagen, wie’s wirklich war...
Die Sintezza Sophie Wittich berichtet über ihre Haft
in Auschwitz und Ravensbrück, Regie: Loretta Walz, 30 min

04.12.2019  - 19.00 Film
Es steht mir zu, zu leben
Esther Bejarano berichtet über ihre Haft in Auschwitz
und Ravensbrück, Regie: Loretta Walz, 30 min

8.12.2019  - 11.30 Vortrag und Diskussion
Kontinuitäten nach 1945 und Offenes Gedenken
Referentinnen der Initiative für einen Gedenkort
ehemaliges Konzentrationslager Uckermark e.V. (HH)
berichten und laden zur Diskussion ein


Donnerstag, 05.12.2019, 20.00 Uhr


Mai 2020 Lokale Geschichte entdecken

Ausstellung Werkstattfilm - so sehen unsere Räume zur Zeit aus:

Nationalsozialismus in Oldenburg Es geht um jüdische Bürger, Sinti und Roma, Zwangsarbeiter sowie um das alltägliche Leben in Oldenburg zwischen 1933 und 1945.

Geplante Veranstaltungen und Ausstellungen mussten ausfallen, Vorbereitungen für die nächsten sind erschwert durch die finanziell bedingte Unklarheit für das Weiterbestehen des Anna Schwarz RomnoKher.


Gadje-Rassismus

aus dem Ida Glossar

Gadje-Rassismus ist ein Begriff, den Romani-Aktivist*innen und -Wissenschaftler*innen vorgeschlagen haben, um die Bezeichnung „Antiziganismus“ zu ersetzen. Er hat u. a. den Vorteil, dass er keine homogene Gruppe der von ihm Betroffenen unterstellt, sondern den Blick auf die Mehrheitsgesellschaft und die Funktionen lenkt, die Gadje-Rassismus für sie erfüllt. (Gadje bezeichnet im Romanes Nicht-Rom*nja, bedeutet aber auch Bauer, Mann, Mensch: Sg. männlich: Gadjo, weiblich: Gadji, Pl.: Gadje). Denn unter Gadje-Rassismus ist eine historisch gewachsene Praxis zu verstehen, die von Nicht-Rom*nja ausgeht. Sie klassifiziert Menschen unter Bezugnahme einerseits auf phänotypische und kulturelle Merkmale (ethnisierende Definition) und/oder soziale Merkmale (soziale Definition), die als (so gut wie) unveränderlich verstanden werden, in eine unveränderlich gedachte Fremdgruppe, deren Angehörige dann mittels Fremdbezeichnungen wie „Zi.“, „Landfahrer“, „mobile ethnische Minderheit“, Zuschreibungen von wesenhaften und normabweichenden Eigenschaften und Verhalten homogenisiert und stigmatisiert werden.

Zentrale Zuschreibungen des Gadje-Rassismus an die Betroffenen sind: Nicht-Identität (die Betroffenen werden als Dritte dargestellt, die an keinem Ort zu Hause sind. Sie dienen als Anti-These zu Nationalität, Religion und Moral), Parasitentum (den Betroffenen wird unterstellt auf Kosten anderer zu leben) und Vormodernität (die Betroffenen werden als trieb- und naturhaft beschrieben, als unfähig zu Zivilisation, Vernunft und einer planvollen, zukunftsgerichteten Tätigkeit, also zum Überleben in einer modernen industriekapitalistischen Gesellschaft). Diese Zuschreibungen sind im kulturellen Gedächtnis der Gadje verankert und treten häufig in romantisierender Form auf, indem sie das „sorglose“, „freie“ und „ungebundene“ Leben der Betroffenen verklären (siehe Exotisierung). Auf diese Weise verschleiern sie den abwertenden Gehalt romantisierender Zuschreibungen und den für die Situation der Betroffenen tatsächlich verantwortlichen Gadje-Rassismus. Sie führen zu und rechtfertigen diskriminierende Praktiken der Gadje auf interaktionaler, institutioneller und gesellschaftlich-kultureller Ebene, die u. a. Akte der Gewalt bis hin zur Vernichtung umfassen und die Lebenschancen der Betroffenen einschränken.


Gedenkstätte in Berlin

Zwei aktuelle Videogespräche zum gefährdeten Sinti und Roma Denkmal

Video zum Stand der Trassenführung der neuen S-Bahn

am 15.11.2020 hat ein Gespräch zur Trassenführung der S-Bahn mit der Bausenatorin in Berlin stattgefunden, zu dem wir eingeladen waren.

Mit diesem Video wird über die Fakten und den aktuellen Stand informiert. 

 

Aktionsbündnis „Unser Denkmal ist unantastbar!“



Kulturabend für

die Roma, Sinti und Jenischen

Schloss Bellevue, 22. Januar 2019

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeyer und Christel Schwarz vom Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeyer und Christel Schwarz vom Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V.

Aus der Rede des Bundespräsidenten
Frank-Walter Steinmeier:

"...Ich wollte mit diesem Abend vielmehr ein deutliches und – wie ich finde – längst überfälliges Zeichen setzen. Es gibt in Europa und es gibt in Deutschland eine oft bewusst oder unbewusst übersehene, vernachlässigte, ja verdrängte oder sogar unterdrückte Kultur, die gerade hier, am Sitz des Staatoberhauptes unseres Landes sichtbar gewürdigt werden sollte. Die Kultur der Roma und Sinti, also die Kultur der größten Minderheit in Europa, sollte gerade hier einmal im Mittelpunkt stehen.

Dieser Ort nämlich, das Schloss Bellevue, liegt nur wenige hundert Meter Luftlinie entfernt von der Zentrale des Terrors, von wo im Nationalsozialismus auch die planmäßige Vernichtung der Sinti und Roma organisatorisch geleitet wurde – gemäß dem Willen des damaligen deutschen Staatsoberhauptes.
Es ist gut, dass nun endlich mehr und mehr auch der mit Recht von Romani Rose und vielen anderen so genannte “vergessene Holocaust" an den Sinti und Roma ins allgemeine Bewusstsein gelangt. Viele haben dazu beigetragen. An erster Stelle Sie, die Sinti und Roma selber, die unermüdlich auf das schreckliche Schicksal einer halben Million Mordopfer in Europa, davon 20.000 deutsche Sinti und Roma, hingewiesen haben – und auf den dauernden Schmerz, der in fast allen Ihren Familien bis heute lebendig ist..."

LINK Die ganze Rede


17. März – 31. März 2019 (Sonntags + Dienstags + nach Vereinbarung)

"Comic"-Ausstellung

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Frage, wie die Zeit des Nationalsozialismus im Comic thematisiert und dargestellt wird. Viele Comics, die die NS-Zeit behandeln, Bezug auf diese nehmen oder deren Handlung in der Zeit spielt, sind aber teilweise nur schwer erhältlich. Wir bieten Besucher*innen die Möglichkeit in über 40 Exemplaren zu lesen (teilweise auf englisch oder französisch) und zeigen Comic-Strips/-Panels in Großformat. Dabei sind „Graphic-Nouvelles“ von/über Sinti und Roma, über die „Boxer von Auschwitz“, aber auch Beispiele erster antirassistischer Comics von afroamerikanischen Frauen und Männern, Fachbüchern und mehr.
An den Ausstellungstagen ist unsere künstlerische Werkstatt mit Siebdruck, Offsetlithographie und Kunst-Plotter zum Thema Comic aktiv.
17. – 31. März 2019

Di. 18 – 20 Uhr und So. 15 – 18 Uhr

+ nach Absprache

17. 03. Ausstellungseröffnung ab 18 Uhr beim Filmkonzert

gefördert durch:

Fotos - von der ComicAusstellung


Projekt Erinnerungskultur 2019 II

Offenes Gedenken - Das Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen und späteren Vernichtungsort Uckermark

Immer auf der Suche nach Formen des Gedenkens ist dieses Mal die Initiative für einen Gedenkort ehemaliges Konzentrationslager Uckermark e.V. in den Blick geraten. Viele Gedenkorte sind in den 80ern von Bürgerinitiativen gegründet und später nach vielen Auseinandersetzungen in staatliche Verantwortung übernommen worden (z.B. KZ Esterwegen). Das Jugendkonzentrationslager
für Mädchen und junge Frauen Uckermark  (nah beim Frauen-KZ Ravensbrück) wurde erst 1989 nach der Nutzung durch Militär wieder als Gedenkstätte "frei". Hier hat die feministische Initiative durch Ausgrabungsarbeiten während alle ein bis zwei Jahre stattfindener Camps den Ort sichtbar gemacht und durch Öffentlichkeitsarbeit wie die Ausstellung und durch Bücher und anderen Veröffentlichungen viel Material zusammengetragen.

Leider gibt es zu den beiden achtjährigen Sintimädchen, die in Texten erwähnt wurden, keine Informationen. Darum haben wir Filme von der Situation der Frauen in Ravensbrück ins Programm geholt, "Aber man kann des gar net so sagen,
wie’s wirklich war..." Die Sintezza Sophie Wittich und "Es steht mir zu, zu leben" Esther Bejarano. Beide berichten über ihre Haft in Auschwitz und Ravensbrück und beide Filme wurden von Loretta Walz gedreht.

Die Initiative schreibt: "Das Uckermark-Netzwerk stellt sich einer Musealisierung des Gedenkens entgegen und arbeitet immer mit antifaschistischem Gegenwartsbezug – der eine Kritik an der Verfasstheit deutscher Erinnerungs- und Gedenkarbeit einschliesst". Das Konzept Offenes Gedenken wird am 8.12.  um 11.30 durch einen Vortrag erläutert und die Kontinuitäten nach 1945 als Gegenwartsbezug dargestellt.

Die Referentinnen kommen von der Initiative für einen Gedenkort  ehemaliges Konzentrationslager Uckermark e.V. (HH).


Projekt Erinnerungskultur 2019

Anlass 30 Jahre Gedenkstein, 70 Jahre BRD

Der Text stammt aus dem im Jahre 2001 herausgegebene Gedenkkonzept Seite 32. der Stadt Braunschweig (darin nahmen die Autoren den Gedenkstein in Oldenburg nicht gewahr):
"In Hannover wurde bereits der Sinti und Roma durch Aufstellung eines Gedenksteins gedacht; auch in Magdeburg hat man unlängst in Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Sinti und Roma ein Denkmal in unmittelbarer Nähe des Domes eingeweiht. Als weiteres Beispiel für die beginnende Erinnerung an die nationalsozialistische Verfolgung der Sinti und Roma sei hier die Stadt Osnabrück genannt, die auf zwei im Format identischen Gedenktafeln beim Osnabrücker Rathaus einerseits der jüdischen Bürgerinnen und Bürger, andererseits der ermordeten Sinti und Roma gedenkt."

In einer Leseprobe Topographie der Erinnerung steht u.a.

"Im Rathaus der Stadt Braunschweig wurde im Jahr 2002

ein symbolischer Raum des Erinnerns und Gedenkens ge-

schaffen, der den Braunschweiger Sinti gewidmet ist.

Die Gedenkstätte befindet sich im Erdgeschoss des Rathau-

ses, Langer Hof 1, in der Braunschweiger Innenstadt."

Die Seiten davor sind auch lesenswert.

Download
30 Jahre Gedenkstein
Dokumentation des Verlaufes zur Errichtung der Gedenkstätten für die Opfer der Sinti während der nationalsozialistischen Diktatur in Oldenburg
30_Jahre_Gedenksteinkl.pdf
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Das Comicprojekt werden wir mit einer Ausstellung "Zeichne, was Du siehst", Zeichnungen eines Kindes aus Theresienstadt/Terezin von Helga Weissová und dem Zeigen des gesammelten Materials abschliessen (siehe weiter unten).

Aus gegebenen Anlass ( das Denkmal für die Opfer der im Nationalsozialismus ermordeten Sinti wurde vor 30 Jahren auf Wunsch einer Bürgerinitiative als erstes kommunal gefördertes Denkmal in der BRD errichtet ) soll ein neues Projekt entstehen:

Wir vom Freundeskreis für Sinti und Roma und vom Anna-Schwarz RomnoKher müssen feststellen, dass trotz unserer  Bemühungen die Darstellung der Geschichte der Oldenburger Sinti und Roma in der offiziellen städtischen Erinnerungskultur noch immer vernachlässigt wird.

Aber auch bei Organisationen der Oldenburger Zivilgesellschaft ist die Geschichte der Sinti und Roma oftmals ein leeres Blatt. Auf den von uns gesammelten Veranstaltungsterminen zum 27.Januar, dem internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust (www.sinrom.de) sind im Unterschied zu anderen Städten nichts zu finden. Wir haben uns vorgenommen, durch Gründung eines Arbeitskreises "Erinnerungskultur Oldenburg" o.ä. dieses zu ändern und die einzelnen "Akteure" wie in anderen Städten zusammen zu bringen.


Film Gibsy + Sinti Swing Oldenburg

Sonntag 17. März 2019, ab 18 Uhr - Filmkonzert:

Auf Grund der guten Erfahrung mit dem Filmkonzert über die Geschichte des berühmten Jazzmusikers Django Reinhardt im letzten Jahr organisieren wir am 17. März 2019 wiederum ein „Filmkonzert“, dass bedeutet:

Ein Film und in den Pausen Musik mit der Gruppe Sinti Swing Oldenburg
GIBSY
Die Geschichte des Boxers Johann Rukeli Trollmann:
Verfilmung der tragischen Lebensgeschichte des berühmten, Sinto-Boxers Johann Rukeli Trollmann und seiner Todesumstände.

Regie und Produzent:  Eike Besuden
mit Hannes Wegener und Hannelore Elsner, BRD 2013, 90 min
1933 gewann der Boxer und Sinto Johann Rukeli Trollmann gegen Adolf Witt im Halbschwergewicht und wurde Deutscher Meister. Seine herausragende Schnelligkeit und der furiose Sieg machten ihn in ganz Deutschland populär. Kurze Zeit später hat die Nazi-durchsetzte Jury ihm den Titel mit einer fadenscheinigen Begründung wieder aberkannt.
Im Zweiten Weltkrieg war sein trauriges Schicksal besiegelt, als er 1942 ins KZ Neuengamme deportiert wurde. Aufgrund seiner Bekanntheit als Box-Star wurde er immer wieder von SS-Funktionären zu Boxkämpfen herausgefordert und im Zuge dessen von einem Kapo totgeschlagen.

Film „Gibsy“ (ab ca 19 Uhr mit Pause) Sinti-Swing Oldenburg und Comic-Ausstellungseröffnung


Gibsy- Fotos von der Veranstaltung

Über den Besuch der Brüder Wagner zu unserem "Filmkonzert" Gibsy über den Sintoboxer Johann Rukeli Trollmann haben wir uns besonders gefreut. Sie waren lange aktive Boxer und Herr "Goldie" Wagner hat mit seinen 82 Jahren über 600 Kämpfe bestritten.  Auch dass Herr Ulf Prange, ehemaliger Vorsitzender des Oldenburger VFB Verein für Boxsport und Landtagsabgeordneter im Niedersächsischen Landtag, unsere Einladung angenommen hatte, gab dem Film die passende Aufmerksamkeit. Danke dafür! Der Film"Gibsy" von dem Bremer Regisseur Eike Besuden (VERRÜCKT NACH PARIS) mit vielen Originalfilmschnipseln aus den 20er und 30er Jahren war spannend und informativ.


Django, ein Leben für die Musik

Wir eröffnen den Goldenen Oktober 2018 mit einem besonderen Ereignis:

Ein FILMKONZERT

Im Frankreich des Jahres 1943 ist Django Reinhardt (Reda Kateb) einer der beliebtesten Entertainer und Musiker, jeden Abend spielt er vor ausverkauftem Haus. Mit seinem lebhaften Gypsy-Swing ist der Jazzgitarrist so erfolgreich, dass sich selbst die deutschen Besatzer davon anstecken lassen, die Angehörige der Sinti wie ihn sonst gnadenlos verfolgen und ermorden. Django jedoch kann sich vorerst in Sicherheit wiegen – bis er sich weigert, in Deutschland auf Tournee zu gehen, wie es die Nazis von ihm verlangen. So ist er gezwungen, aus Paris zu fliehen, wobei ihm seine Geliebte Louise (Cécile De France) hilft. Gemeinsam mit seiner schwangeren Frau Naguine (Bea Palya) und seiner Mutter Negros (Bimbam Merstein) flüchtet er an die Schweizer Grenze, wo er auf weitere Mitglieder seiner Familie trifft. Gemeinsam planen sie, über den Genfer See in die Schweiz zu gelangen. Doch die Nazis haben Djangos Spur bereits aufgenommen...

 

IM ANNA-SCHWARZ-ROMNOKHER, STEDINGERSTR. 45A
26135 OLDENBURG, Einlass 17.30, Eintritt 5 €
mit der Band SINTI-SWING OLDENBURG, Popkorn u.v.a.
Veranstalterin: Anna-Schwarz-RomnoKher,

Osternburger Kulturzentrum Sinti und Roma in Oldenburg


Die Ausstellung ist verlegt, darum ist dieser Artikel im Archiv.

Von Auschwitz in den Harz

Ausstellungsplanung zum Konzept "Erinnerungskultur in Oldenburg"

..."Anfang August 1944 löste die SS das „Zigeuner-Familienlager" in Auschwitz auf. Wer als nicht arbeitsfähig galt, vor allem Alte und Kinder, wurde ins Gas geschickt. Nur etwa 3000 Männer und Frauen ließ die SS am Leben - sie sollten Zwangsarbeit für den von den Nationalsozialisten propagierten „Endsieg" leisten. Während die Frauen in das KZ Ravensbrück kamen, brachte die SS fast alle überlebenden Jungen und Männer in den Harz, in das KZ Mittelbau-Dora. Damit wurde Mittelbau-Dora im letzten Kriegsjahr zur zentralen Haftstätte für männliche Sinti und Roma.

In den Lagern des KZ Mittelbau mussten sie kräftezehrende Zwangsarbeit auf Baustellen und in der Raketenmontage des unterirdischen Mittelwerkes leisten.

Die Ausstellung richtet den Blick auf die Verschleppung der Sinti und Roma von Auschwitz in den Harz. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen das Elend und das Massensterben, doch sie erzählt die Geschichte der Sinti und Roma im KZ Mittelbau auch als eine von Eigensinn, Selbstbehauptung und Widerstand gegen den erklärten Vernichtungswillen der SS. Und sie endet ganz bewusst nicht mit der Befreiung der Überlebenden im April/Mai 1945. Sie verdeutlicht, dass den überlebenden Sinti und Roma in Deutschland, aber auch in anderen Ländern Europas noch lange nach dem Krieg die Anerkennung als NS-Opfer versagt blieb und die Minderheit vielfach auch heute ausgegrenzt und diskriminiert wird.

Die Verfolgung von Sinti und Roma begann nicht erst 1933, und sie endete nicht 1945. Auch wenn der Massenmord der Nationalsozialisten an den Sinti und Roma nicht mit heutigen Formen des Antiziganismus gleichgesetzt werden kann, so weisen doch viele Elemente der Ausgrenzung und Verfolgung in der NS-Zeit Ähnlichkeiten zu früheren und auch zu heutigen Formen der Diskriminierung auf. In regionalgeschichtlicher Perspektive zeigt die Ausstellung, wie Nordhäuser Behörden von der Polizei über das Arbeitsamt bis zur Stadt- und Kreisverwaltung sich vor und nach 1933 bemühten, Sinti und Roma aus der Gesellschaft auszuschließen, indem man persönliche Daten erfasste, ihre Bewegungsfreiheit einschränkte und sie zur Zwangsarbeit verpflichtete. ...

Nordhausen war kein Einzelfall. Die Stadt steht exemplarisch für Hunderte deutscher Kommunen, deren Verwaltungen - mit Rückendeckung der Reichs- und Landesbehörden - aktiv und aus eigenem Antrieb daran arbeiteten, die Minderheit der Sinti und Roma an den Rand zu drängen, festzusetzen und der SS auszuliefern. Wie dies geschah, sagt viel über die Wirkungsmechanismen einer rassistisch formierten Gesellschaft, die zwischen den ..Eigenen" und den „Fremden" unterschied. Und hier zeigen sich erschreckende Parallelen zur heutigen Situation - in Ost- und Südosteuropa, aber oft auch in Deutschland. ..." aus dem Vorwort der Begleitbroschüre zur Ausstellung


Internationaler HolocaustGedenktag

27. Januar 2019 am 1989 erichteten Gedenkstein an die 74 ermordeten oldenburger Sinti

Die Sinti-Swing Oldenburg (an der Violine ein Roma aus Belgien) spielt zum Gedenken an die 74 ermordeten Oldenburger Sinti
Die Sinti-Swing Oldenburg (an der Violine ein Roma aus Belgien) spielt zum Gedenken an die 74 ermordeten Oldenburger Sinti
Bürgermeisterin Frau Wolff und Herr Schwarz bei der Kranzniederlegung
Bürgermeisterin Frau Wolff und Herr Schwarz bei der Kranzniederlegung

Vor 30 Jahren erreichte die „Bürgerinitiative Sinti in Oldenburg“ (ihr gehörten Sinti und andere Bürger an), die Errichtung eines Gedenksteins für die Sintiopfer des
Holocaust am Friedhofsweg in Oldenburg/Bürgerfelde. Es war das erste Mal, das eine Kommune ein Denkmal finanziell und ideell unterstützte. Zwei Jahre später (1991) wird die Straßenfestlegung für die Familie-Mechau-Straße
in Bürgerfelde beschlossen, 1992 feierlich öffentlich eingeweiht.

Weiter unten steht eine Dokumentation des Verlaufes zur Errichtung der Gedenkstätten für die Opfer der Sinti während der nationalsozialistischen Diktatur in Oldenburg von G.Heuzeroth zum Download.

Im Anna-Schwarz RomnoKher, dem Kulturzentrum oldenburger Sinti und Roma, fand das anschliessende "Beisammensein" statt. Mit Frau Bürgermeisterin Christine Wolff konnten wir diesmal auch hier eine Vertretung der Stadt begrüßen, was über das Ritual des Kranzniederlegens am Gedenkstein hinausging.

Das lässt uns für unser Vorhaben hoffen, 2019 den "vergessenen Holocaust" (Zitat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier) in die Oldenburger Erinnerungskultur "ins allgemeine Bewusstsein" bringen zu können. Die Existenz des Kulturzentrums ist bis Mitte des Jahres gewährleistet, dann ist die vom niedersächsischen Ministerium für Kultur und Wissenschaft nicht verlängerte Unterstützung ausgelaufen.

Download
30 Jahre Gedenkstein
30_Jahre_Gedenksteinkl.pdf
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Oldenburg 2019 und umzu

Veranstaltungen zum Internationalen Holocaustgedenktag

Veranstaltungshinweise zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Hier sind die im Internet gefundenen Termine, die neben unserer Veranstaltung am 27.01.2019 (der Kranzniederlegung am Gedenkstein am Friedhofsweg) in Oldenburg und umzu stattfinden.

Kino Casablanca

"Schindlers Liste" gehört zu den bedeutendsten Filmen des 20. Jahrhunderts, ein Meisterwerk gegen das Vergessen! Anläßlich des Tages zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus kommt er am 27. Januar wieder in die Kinos. Link

 

Casablanca-Kino

Johannisstr. 17
26121 Oldenburg

Termine in Bremen

Tag des Gedenkens

an die Opfer des Nationalsozialismus

53 Veranstaltungen von verschiedenen Bremer Gruppen, koordiniert von

"Erinnern für die Zukunft e.V." und der Landeszentrale für politische Bildung.

Link

 

Vom 11. Januar – 28. März 2019

Veranstaltungen zu Sinti und Roma

am 8.,9. und 19.,20. März 2019

Termine in Göttingen

Gedenken braucht einen Standpunkt. Wir müssen feststellen, dass bei der Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus heute vor allem wieder die deutschen Opfer etwa von Bombenkrieg oder Vertreibungen in den Vordergrund gerückt werden.

Wir, die VeranstalterInnen dieser Reihe, treten solcher und anderer Relativierung entgegen. Link

9. November – 30. Januar


Kulturbüro Oldenburg

Holocaust-Überlebenden zuhören. Die Zukunft der Erinnerung

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar präsentiert das Kulturbüro der Stadt Oldenburg eine Ausstellung von HEIMATSUCHER e.V. und rückt die Arbeit des Vereins ins Zentrum von Seminaren, Workshops und  Filmabend. Link

 

Sonntag, 13.01. – 03.02. 2019

Stadtmuseum Oldenburg
Sonderausstellung
Am Stadtmuseum 4 - 8
26121 Oldenburg

Projektgruppe CiNS (Zirkusschule Seifenblase)

Als Überlebende des Konzentrations-Lagers Auschwitz erzählt Esther Bejarano aus ihrem Leben und rappt gemeinsam mit der Kölner Band Microphone Mafia. Die Gruppe CiNS zeigt die Lebensgeschichte der verfolgten jüdischen Circusartistin Irene Bento.

Samstag, 02.02.2019
Kulturzentrum PFL,

Peterstraße 3, Oldenburg
18:30 Uhr Einlass, 19:00 Uhr Beginn

Werkstattfilm

Nationalsozialismus in Oldenburg

Es geht um jüdische Bürger, Sinti und Roma, Zwangsarbeiter sowie um das alltägliche Leben in Oldenburg zwischen 1933 und 1945. Ab sofort kann die mobile Ausstellung kostenfrei ausgeliehen und präsentiert werden. Sie besteht aus 13 Roll-Ups

(Höhe: 2m; Breite: 85cm)

Link

 

Vom 21. 01. bis 22.02. 2019

Kulturzentrum PFL

Peterstraße

Oldenburg



AfD-Parteitag entgegentreten

Keinen Schritt zurÜck - am 27.10.2018 um 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz-Süd

Ein großes Bündnis von  62 Gruppen trat am 27. Oktober 2018 dem Parteitag der AFD mit einer Demonstration entgegen. Unter dem Slogan "Kein Schritt zurück!" wurden Kundgebungen und Demo als gemeinsamer Schritt organisiert, an der wir als Anna-Schwarz RomnoKher OL teilnahmen. Diesmal waren wir persönlich mehrmals beim Organisationstreffen und erreichten, dass im Aufruf auch gegen Antiziganismus aufgerufen wurde, was leider nicht selbstverständlich ist. Das im Begriff das Wort "Zigan" steckt und von vielen Bürgerrechtler*innen kritisiert wird, war uns bewusst. Einen neuen Begriff wie z.B. "Antiromaismus" einzuführen, ist noch nicht besprochen worden.

Auf der Demo haben wir uns vor lauter Menschen (Zählungen von 6000 bis zu 10000 sind im Umlauf) nicht alle wiedergefunden, aber es war ein gutes Gefühl, nicht nur daran teilgenommen zu haben.

Download
Aufruf Keinen Schritt zurück- AFD-Parteitag entgegentreten
Aufruf mit Erstunterzeichner*innen
AufrufDemoGegenAFD27.10.pdf
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AFD: Sinti und Roma

AfD-Anfrage: Wie viele Sinti und Roma leben in Sachsen?

Die Aufregung und Empörung über den Vorstoß des italienischen Innenministers Matteo Salvini von der rechtsextremen Lega Nord, eine Zählung von Sinti und Roma in seinem Land durchzuführen, ist immer noch enorm. Ähnliche Vorstöße gibt es auch in Deutschland - von der AfD.

Am 13. Juni 2018 stellte der AfD-Landtagsabgeordnete Carsten Hütter eine kleine Anfrage an den sächsischen Landtag. Zum einen will Hütter wissen, wie viele Sinti und Roma seit 2010 in Sachsen leben, aufgeschlüsselt nach deutscher und anderer Staatsangehörigkeit – Außerdem will Hütter unter anderem wissen, wie viele der Sinti und Roma Schüler*innen sind und ob die Schulpflicht hier eingehalten werde.

Eine ähnliche kleine Anfrage wurde 2015 von Abgeordneten der AfD in Hamburg mit dem Titel „Integration von Roma“ gestellt. 2014 stellte die AfD im Thüringer Landtag die Kleine Anfrage „Abschiebung und Abschiebehindernisse II“, in welcher der Protest gegen die Abschiebung von Roma-Familien als kriminelle Tat dargestellt wurde. In Berlin stellten Abgeordneten der AfD 2017 eine Kleine Anfrage an den Senat, in der versucht wurde, den Roma-Verein Amaro Foro mit vermeintlich linksextremen Organisationen in Verbindung zu bringen.

 

2015 forderte die AfD-Abgeordnete Corinna Herold im Thüringer Landtag, statistisch zu erheben, wie viele Homo-, Bi- und Transsexuelle im Bundesland leben.

Im März 2018 wollte die AfD mit einer Kleinen Anfrage im Bundestag erfahren, wie sich die Zahl der behinderten Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland seit 2012 verändert habe.

Alles, was die AfD erreicht, indem sie Menschen nach sexueller Orientierung oder Ethnie zählt, ist, diese als Minderheit und andersartig zu brandmarken. Sie zählt die, die nicht zu ihrem Gesellschaftsbild passen, reduziert diese Menschen auf eine einzige Eigenschaft und trägt dazu bei, dass sie gesellschaftlich isoliert werden.


Fahrt zum Historikertag, Münster

„Gespaltene Gesellschaften“

Vom 25. bis 28. September 2018 fand in Münster unter dem Motto „Gespaltene Gesellschaften“ der 52. Deutsche Historikertag statt. Vertreten mit einer Veranstaltung waren u.a. Mitglieder der Forschungsstelle Antiziganismus. Als ein Ergebnis des Staatsvertrages zwischen dem Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V. und dem Land Baden-Württemberg (2013) wurde die Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg errichtet.

     Münster ist nicht weit und hat mit der "Villa ten Hompel" einen interessanten Geschichtsort (Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus, Ort der Entnazifizierung und Dezernat für Wiedergutmachung im Nachkriegsdeutschland).

Hier ein Bericht

 

Vortrag + Film: Dr. Florian Krautkrämer - Mittwoch, 14. November 2018, 19 uhr

AUFSCHUB - Das Lager Westerbork

und der Film von Rudolf Breslauer/ Harun Farocki

Aufschub – das ist ein 40minütiger Film, den Harun Farocki  2007 aus 90 Minuten ungeschnittenem, stummem Filmmaterial zusammengestellt hat. Auf Befehl des Lagerkommandanten Gemmeker musste der deutsch-jüdische Fotograf Rudolf Breslauer im niederländischen  »Durch­gangslager« Westerbork 1944 den Alltag der Lager-Gefangenen dokumentieren, ihre Arbeit, ihre Freizeitaktivitäten – es sollte eine Art Imagefilm entstehen, der offiziellen Besuchern des Lagers vorgeführt werden sollte, um Arbeitseffizienz, Lagerorganisation und Häftlingssituation in günstigem Licht erscheinen zu lassen. Das Material gibt Bilder der Bäder, Küche, Wäscherei, Krankenhaus, Landwirtschaft zu sehen, aber auch zwei ankommende Züge und einen in die »Ar­beits­lager im Osten« abfahrenden Zug:
Die Bilder zeigen nicht das, was wir von einem Holocaust-Dokument erwarten, sondern lachende Menschen, entspannte Pause während der Feldarbeit, Gymnastik, Werk­stattarbeit, Bühnenshows, geschäftiges Treiben und Winkende auf dem Bahnsteig. All die Ge­sichter im Film zeigen uns heute eine fürchterliche Ambivalenz zwischen Hoffnung und dem Wissen, dass sie nicht zurückkehren werden – nämlich unserem nachgereichten Wissen, weil wir wissen, wo diese Züge im Osten endeten.
Jeden Dienstag ging ein Zug in Richtung Osten, und jeder der Insassen musste angst- und qualvoll Woche für Woche hoffen, dass der eigene Name beim Verlesen der Deportationsliste nicht fiel.   Aus dem Buch von Florian Krautkrämer

gefördert durch:


Settela Steinbach, der Bildikone

ihre Geschichte zurückgeben

Ausstellung ab Mittwoch, 15. – 24.November, täglich 15 – 18 Uhr

FILMKONZERT, Sonntag, 28. OKTOBER 2018, Einlass 17.30

Propagandistische Selbstzeugnisse des Regimes dominieren bis heute problematischerweise das Bild des Nationalsozialismus. Der Kulturverein der Oldenburger Sinti und Roma, Anna-Schwarz RomnoKher, will darum anhand von einer Bildikone, dem „Mädchen mit dem Kopftuch“ aus dem Westerborkfilm etwas dagegensetzen: Mit einer Ausstellung privater Fotos und der Vorstellung von zwei engagierten Nachfahrinnen von Settela Steinbach.

 

Unsere Vorstellung der Geschichte ist visuell geprägt. Vergangenheit, erst wenn sie durch Bilder versinnlicht ist, gelangt überhaupt in unser Gedächtnis. Demnach hängt der Stellenwert einer Opfergruppe in der Erinnerungskultur nicht zuletzt vom Vorhandensein und der öffentlichen Präsenz von Bildern ab, die die an ihnen begangenen Verbrechen repräsentieren. Es darf vermutet werden, dass diese blinden Flecken der Erinnerung - das Fehlen von Bildikonen, die als Fixpunkte historischer Erinnerung dienen könnten - mit dazu beigetragen haben, dass der Völkermord an den Sinti und Roma jahrzehntelang aus dem historisch-kulturellen Gedächtnis ausgeschlossen wurde. 


Der Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V. lädt am 26. Oktober 2018 zum jährlichen Fest:

"Wir Sinti laden ein".

Seit vielen Jahren ist das Fest eine Möglichkeit in Kontakt zu kommen und neben dem Sintiswing der Gruppe "Sinti-Swing Oldenburg, die schon in vierter Generation die Musik vom Jazzmusiker Django Reinhardt spielt, ins Gespräch zu kommen.

Stattfinden wird es im "MAROKHER" in der Münnichstraße 37 in Kreyenbrück, 26133 Oldenburg ab 15 Uhr.

 

LINK zu www.sinrom.de


Visuelle Zeitreise durch Osternburgs Industriegeschichte

Ausstellung im Anna Schwarz-Romnokher - 15. - 27. September

Über ein Jahr lang planten Osternburgerinnen und Osternburger in gemeinsamer Arbeit mit Werkstattfilm und dem Bürger- und Gartenbauverein Osternburg-Dammtor dieses Pionierprojekt. Zwei Wochen lang verwandelt sich Osternburg nun in eine Straßengalerie mit Bildern aus der Vergangenheit des Stadtteils. In zahlreichen Veranstaltungen widmen sich Bürgerinnen und Bürger zudem spannenden Aspekten der Osternburger Geschichte.

 

Als Kooperationspartner zeigen wir die Ausstellung:

Auf eine visuelle Zeitreise durch die Osternburger Industriegeschichte begeben sich die Besucher*innen in dieser Ausstellung. So werden historische Fotos ehemaliger Industriebetriebe präsentiert, u.a. von der Brand Werft, der Wagenbauanstalt, der Glashütte, der Warpsspinnerei und der Glasformenfabrik Beyer.

Öffnungszeiten der Ausstellung:

 

Sonntag 16.09. 2018, 14 – 18 Uhr

Dienstag 18.09. 2018, 14 – 18 Uhr

Donnerstag 20.09. 2018, 14 – 18 Uhr

Sonntag 23.09. 2018, 14 – 18 Uhr

Dienstag 25.09. 2018, 14 – 18 Uhr

Donnerstag 27.09. 2018, 14 – 18 Uhr

 

 

 

Bild vom Vortrag "Ergänzende Erläuterungen zur Geschichte vieler Osternburger Unternehmen", Freitag 21.09.2018.

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Veranstaltungen Fernes Land Osternburg
Osternburg2018_BroschüreA7kl.pdf
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Stadtgeschichte Oldenburg

Kurz, unvollständig und vergleichbar?

Dieses Jahr (2019) haben wir uns vorgenommen, die Erinnerungsarbeit ähnlich der niedersächsischen Städte Braunschweig und Osnabrück mehr Raum im Internet zu geben und uns dafür einzusetzen, das dies auch auf der städtischen Internetpräsenz geschieht. Als Beispiel die Konzepte der oben erwähnten Vorbilder:

Rahmenkonzept Osnabrück   Gedenkkonzept Braunschweig 

Auf der Internetseite der Stadt Oldenburg steht unter STADTGESCHICHTE zum Nationalsozialismus folgendes:

Startseite > Tourismus & Portrait > Zeitgeschichte > Stadtgeschichte > 20. Jahrhundert

"Das dunkle Kapitel des Nationalsozialismus ging an der Stadt nicht vorbei. Bereits 1932 stand Oldenburg unter der Herrschaft einer nationalsozialistischen Landesregierung. Diese setzte den amtierenden Oberbürgermeister Theodor Goerlitz ab, der in seiner Amtszeit (1921-32) große Verdienste für die Stadt errang: So sorgte er zum Beispiel für Eingemeindungen und schuf auf diese Weise Fläche für Wohnungsbau und Industrieansiedlung (zum Beispiel der Fleischwarenfabrik im Haareneschviertel), was mittelbar Voraussetzung zur Schaffung von Arbeitsplätzen war und zu erhöhten (Steuer-)Einnahmen für die Stadt führte.

Unter Führung der Nationalsozialisten wurde Oldenburg Gauhauptstadt Weser-Ems und blieb es bis 1945. Wie andernorts in Deutschland wurden auch in Oldenburg jüdische Mitbürger diskriminiert und verfolgt: Die Geschäfte jüdischer Kaufleute wurden boykottiert, Schilder mit der Aufschrift „Juden sind hier unerwünscht“ prägten das Stadtbild und ab August 1935 wurde Juden der Eintritt in die städtische Badeanstalt an der Hunte verwehrt. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 ging die jüdische Synagoge an der Peterstraße in Flammen auf. Auch die benachbarte jüdische Schule brannte aus. Hunderte von Juden flohen oder wurden deportiert. Insgesamt wurden über 100 jüdische Oldenburger Opfer des Holocausts." LINK

Zeitgeschichte > Oldenburger (Ober-)Bürgermeister > Dr. Heinrich Karl Paul Rabeling > Die Jahre 1933 - 1945

"Bereits bis zum September 1936 mussten mehrere jüdische Geschäftsleute in Oldenburg ihre Betriebe an deutsche Inhaber verkaufen. Der Ton gegen jüdische Mitbürger wurde zunehmend schärfer. Alle in Oldenburg ansässigen jüdischen Viehhändler mussten 1936/37 ihre Gewerbeerlaubnis abgeben, da sie als Juden als „nicht vertrauenswürdig“ galten. An vielen Orten wurden Schilder mit der Aufschrift „Juden sind unerwünscht“ angebracht und den Juden das Betreten einiger öffentlicher Einrichtungen untersagt.

Mit dem reichsweiten Judenpogrom vom 9. November 1938 begann auch in Oldenburg die unmittelbare Verfolgung der Juden. In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurde die Synagoge in der Peterstraße in Brand gesteckt und am 10. November sämtliche männlichen jüdischen Oldenburger verhaftet. Sie wurden von der Polizeikaserne am Pferdemarkt durch die Innenstadt zum Bahnhof getrieben und von dort in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert." LINK


Anhaltende Ausgrenzung

Ergebnis des Rahmenkonzepts Erinnerungskultur der Stadt Osnabrück (2014)

Diskriminierung und rassistische Verfolgung von "Zigeunern" in Osnabrück von den 1920ern bis in die 1950er Jahre

Aus dem Vorwort:
Das vorliegende Buch legt die Ergebnisse eines von der Stadt Osnabrück in Auftrag gegebenen Projektes vor. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand zunächst die Aufarbeitung der Geschichte der ,Papenhütte', eines in Osnabrück weithin bekannten Ortes wohnräumlicher Segregierung und sozialer Ausgrenzung. Im Laufe der Forschungen stellte sich heraus, dass die Bedeutung der ,Papenhütte' als unfreiwilliger Wohnort von Sinti nur durch eine Kontextualisierung mit der deutschen Geschichte dieser als Zigeuner diffamierten Osnabrücker Bevölkerungsgruppe hinreichend erklärt werden kann. Diese Geschichte kündet von sozialer Ausgrenzung und rassistischer Verfolgung und erfährt im Nationalsozialismus zwar ihren grauenhaften Höhepunkt. Doch die Ausgrenzungs- und Verfolgungsgeschichte ist nicht auf die Zeit zwischen 1933 und 1945 beschränkt. Sie folgt jahrhundertealten Traditionen der Abwehr von ,Zigeunern' und ist auch gegenwärtig noch von Vorurteilen und Rassismus der Mehrheitsgesellschaft gegenüber der Minderheit geprägt. Um diese Kontinuitäten einzufangen, argumentiert die Studie in ihren Quelleninterpretationen der 1920er bis 1950er Jahre epochenübergreifend. Nachvollziehbar wird die Geschichte durch den Blick auf die Denk- und Handlungsmuster der Täter innerhalb der Verwaltung und das Verhalten von Teilen städtischer Bevölkerung, die der Ausgrenzung und Verfolgung durch Billigung und Unterstützung Vorschub leistete. Das Buch folgt den strengen wissenschaftlichen Regeln, die eine Überprüfung der Ergebnisse möglich machen und sich jeder expliziten Normativität entziehen. Dennoch nimmt es eine Perspektive ein, die die Gegenwart der diskriminierenden Diskurse über ,Zigeuner' und die Praktiken ihrer Ausgrenzung und Abwehr kritisch und aufklärend hinterfragt. Link zum Buch (Band 52)


Eine ehrenwerte Familie

Mittwoch, 04.12.2019, 19.00 Uhr. Lesung mit Kutlu Yurtseven

Die Microphone Mafia -
Mehr als nur Musik

»Begeistert«, »beeindruckt«, »bewegt« sind häufige Reaktionen auf Konzerte von >Bejarano & Microphone MafiaMicrophone Mafia< zurück. Deren Geschichte und die persönliche Geschichte dieser beiden findet sich im Buch.

Aufgewachsen im Schatten der Bayer-Werke, würdigen sie zunächst die erste Generation jener Arbeitsmigranten, die »alles gaben«. Stets standen sie für das Selbstbewusstsein des HipHop, das nicht nach dem Lebenslauf fragt. Neben unbeschwerten Stücken prägen solche über die Brandanschläge der 1990er Jahre das Repertoire der Band. Das NSU-Attentat auf der Kölner Keupstraße erfuhr Kutlu aus der Nähe - allein Grund genug, sich auch jenseits der Musik in Initiativen oder auf der Schauspielbühne zu positionieren. Gastbeiträge von Esther und Joram Bejarano, Chaoze One, Murat Güngör, Hannes Loh (Anarchist Academy) u. a. runden das Buch ab.


Die (ehemalige) Fabriketage

Von 2018 bis 2021, jetzt in der Uferstraße 74 als Projekteraum

Aussenansicht

Workshops, Konzerte, Vorträge...

Raum zum Zusammensein


200 qm Raum für Kultur

Zur Lage des  Kulturzentrums: es lag in der Stedingerstraße 45a in Oldenburg/ Osternburg. Es war für alle offen und wird vom Anna Schwarz RomnoKher Oldenburg e.V. für Sinti und Roma als Nachbarschaftszentrum betrieben. weiter lesen

Sinti und Roma als Nachbarn

eine alte Fabriketage im Hinterhof beherbergte die Räume, die wir als Atelier, Café und Galerie eingerichtet hatten. Neben Konzerten, Vorträgen und Ausstellungen trug das gemeinsame schöpferisch Tätigsein zum Kennenlernen bei.

Kultur gemeinsam erleben

In der Kunst sind Sinti und Roma nicht wegzudenken: ob als negative Rolle in Büchern, Opern oder Operetten, als exotische Modelle in der Malerei; oder nur in der Musik als handelnde Künstler. Wir schufen durch verschiedene künstlerische Mittel, wie z.B. Siebdruck, Linoldruck und mit Hilfe von Hobbyplotter, 3D Drucker und einer CNC Fräse ein ungewöhnliches Angebot zum Ausprobieren.