AHOI MINT-TAGE in den Sommerferien 24

Dienstag, 23. und Mittwoch, 24. Juli 2024
10 bis 16 Uhr im Schlauen Haus Oldenburg

Spannende Aktionen zum Mi(n)tmachen gibt es auch in diesem Jahr: Kinder, Jugendliche und Eltern sind wieder herzlich eingeladen, MINT-Aktivitäten (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und die Vielfalt der außerschulischen Lernorte in der Region Nordwest zu entdecken und kennenzulernen. Auch die 15-minütigen Vorlesungen für Kinder und Familien rund um naturwissenschaftliche und technische Themen werden wieder Teil des Programms sein.

Der Besuch der AHOI_MINT-Tage ist kostenlos und ohne Anmeldung. Eine Betreuung der Kinder kann nicht gewährleistet werden.

Mi(n)t-Mach-Aktionen

Die Mitmachaktionen werden alle im Schlauen Haus zu finden sein. Das Schulmobil der EWE und das Innovation(s)Mobil der Jade Hochschule werden auf dem Schlossplatz direkt gegenüber des Schlauen Hauses stehen.

 

Anna-Schwarz RomnoKher

Roboterarme, 3D-Druck, Schneideplotter und vieles mehr werden am Stand vorgestellt und können ausprobiert werden.

LINK zur Homepage ahoi-mint.de


OberBürgermeister Jürgen Krogmann

und Frau Christiane Cordes

zu Besuch im MaroKher

Herr Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Frau Christiane Cordes, Amtsleitung Kultur, Museen und Sport der Stadt Oldenburg waren auf Einladung vom Vereinsvorsitzenden Herrn Christel Schwarz am 1. Juli 2024 zu Besuch im MaroKher.

Unter vielem Anderen ging es vor allem um die Erweiterung des Gedenksteins, der an die Deportation und Ermordung von Oldenburger Sinti durch das nationalsozialistische Regime zwischen 1938 und 1945 erinnert. Errichtet wurde der Stein am Friedhofsweg durch die „Bürgerinitiative Sinti in Oldenburg“, eine Vorgängerin des Vereins „Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e. V.“ Damals, 1989, war es das erste Denkmal dieser Art in Deutschland, das von einer Kommune finanziell unterstützt wurde. Durch die Recherche von Dr. Hans Hesse konnten den Opfern jetzt Namen und andere Daten zugeschrieben werden, die durch eine Stele am Friedhofsweg neben dem Gedenkstein errichtet werden soll.

Auch dieses Mal hat die städtische Kommune zugestimmt, dass diese Stele aufgestellt wird, zusammen mit der Namensbenennung einer Straße in der neuen Bebauung am ehemaligen Fliegerhorst nach Anna Schwarz, der Großmutter von Christel Schwarz, die in Auschwitz ermordet wurde.


Ausstellung: Das fehlende Segment

Die Nordische Kunsthochschule, ihre Geschichte und aktuelle künstlerische Kommentare

In Bremen existierte von 1934 bis 1944 die Nordische Kunsthochschule (NKH), der direkte Vorläufer der heutigen Hochschule für Künste (HfK). Sie wurde vom Senat als erste genuin nationalsozialistische Kunsthochschule in Deutschland gegründet. Hier überlappte sich lokale Kunstgeschichte mit Begeisterung für die NS-Diktatur. Viele der Künstler:innen, die nach 1945 das Aussehen Bremens prägten, haben hier gelehrt oder gelernt. Heute weiß kaum noch jemand von der Existenz dieser Kunsthochschule.

Die Ausstellung in der Bremischen Bürgerschaft besteht aus zwei Bereichen: einem, der die Geschichte der NKH und ihre Verknüpfungen mit Politik und Gesellschaft beleuchtet, und einem zweiten, der zeitgenössische künstlerische Kommentare von aktuellen und ehemaligen Studierenden der HfK zeigt.

 

Zwei ehemaligen Studierende, Ariane und Jan, wollten die Opfer zeigen und taten dies mit den großformatigen auf Stoff gedruckten Fotos von Margot und Friedrich Schwarz, die sich im Jahr 1960 in KZ-Kleidung fotografieren liessen, um auf die NS-Verfolgung der Sinti aufmerksam zu machen.

Die beiden Künstler:innen besuchten auch den Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg und interessierten sich für die Geschichte der Familie Schwarz und veröffentlichten Interviews in der Bremer Ausstellung.

Eine andere Arbeit von Ihnen ist "Aber wo ist Fritz? – Das FritZine, über die Geschichte von dem Juden Fritz Levy in Jever, der dorthin zurückkehrte, wo er einst eine Familie hatte, die durch grausame Taten ihr Ende fand, und dort unter jenen zu leben, die verantwortlich waren, mitmachten, wegschauten oder im Nachhinein meinten, von all dem nichts gewusst zu haben. Er war gut bekannt mit der Familie Schwarz. LINK zum Magazin Link zu Margot Schwarz



Tag der Druckkunst 2024

Ausstellung und gemeinsames Drucken - 15. und 17. März 2024 14 - 18 Uhr

Den Opfern einen Namen geben:

Jüdische Künstlerinnen bis 1945

Ort: Die alte Seifenfabrik in Oldenburg, Werkstattfilm - Wallstraße 24

Die Idee für diese Ausstellung zum Tag der Druckkunst war eine Weiterentwicklung der letzten Ausstellung 2023.
Paul Gangolf, Heinz Kiwitz, Hanns Kralik und Ernst Walsken sind Künstler, die in den Emslandlager gefangen waren (Paul Gangolf wurde ermordet) und an die wir am Tag der Druckkunst 2023 mit einer kleinen Ausstellung erinnerten.
Diesmal fanden wir eine Liste der vom NS-Regime verfolgten Kunstschaffenden der Bildenden Kunst bei Wikipedia.

Den Opfern einen Namen geben
Wir haben am 27. Januar 2024 zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus das erste Mal die Namen der verfolgten und ermordeten Sinti aus Oldenburg vorgelesen, nachdem Dr. Hans Hesse in den letzten Jahren Nachforschungen darüber machte.
Der Tag der Deportation der Oldenburger Sinti war der 8. März 1943, der mit dem Internationalen Frauentag zusammenfällt.
Da die sozialistische Bewegung maßgeblich an der Entstehung des Frauentages Anteil hatte, wurde er zwischen 1933 und 1945 offiziell verboten. Das Feiern des 8. März wurde zu einem Erkennungsmerkmal von Widerstand und sozialistischer Untergrundarbeit. Methoden waren das ‚Auslüften‘ von roten Gegenständen am 8. März aus Fenstern oder an Wäscheleinen oder das Auslegen illegaler Flugblätter.
Ein Grund mehr diesmal den Frauen zu gedenken, die als professionelle Künstlerinnen nicht nur von den Nationalsozialisten aus Rassenideologie verfolgt wurden, sondern oft deren Frauenbild und deren Kunstverständnis widersprachen. weiter


Gedenkveranstaltung 27. Januar 2024

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Freundinnen, hiermit laden wir Sie/Euch herzlich zur Gedenkfeier am 27. Januar 2024 am Mahnmal für die verfolgten Sinti und Roma am Friedhofsweg um 12 Uhr ein.

Zum ersten Mal nach 1945 werden am 27. Januar die Namen der Opfer der Sinti aus dem Raum Oldenburg öffentlich gelesen.

Am Mahnmal werden reden: Bürgermeisterin Petra Averbeck, Christel Schwarz, Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V. und der Weihbischof Wilfried Theising aus Vechta. Danach findet in der Auferstehungs-Kirche, Friedhofsweg 75, die Namenslesung der in das Vernichtungslager deportierten Sinti und Roma statt. Herr Pastor Michael Trippner wird ein Grußwort halten. 


Tag des Gedenkens in Wardenburg

Zum Tag des Gedenkens 2024 hat sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der IGS am Everkamp und der Gemeinde bzw. dem Bürgerhaus in Kooperation mit dem Verein „Freundeskreis der Sinti und Roma in Oldenburg e.V.“ gebildet. 

 

Kinovorführung mit Gespräch und Musik

 

Den Auftakt zur Veranstaltungsreihe bildet der Film „Auf Spurensuche von Jever nach Sachsenhausen“.  Die Vorstellung findet am Donnerstag, 25. Januar von 18.00 bis 20.00 Uhr im Bürgerhaus Wardenburg, Am Everkamp 3a. Es handelt sich dabei um eine Filmvorführung mit anschließendem Publikumsgespräch und einem Konzert der Band „Sinti Swing Oldenburg“. Der Wardenburger Patrick Schwarz, Urenkel von Margot Schwarz und Vorsitzender des Anna-Schwarz-Hauses in Oldenburg, möchte eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart schlagen und steht zusammen mit seinem Vater Christel Schwarz für Gespräche bereit. LINK zur Veranstaltung

 


IHRA-Arbeitsdefinition  Antiziganismus

Anerkennung des Völkermords an den Sinti und Roma

Die IHRA-Arbeitsdefinition von Antiziganismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) wurde 2020 von den 34 IHRA-Mitgliedstaaten beschlossen. Deutschland war 2021 das erste Land, das die Definition auf nationaler Ebene angenommen hat. LINK

Die Deutsche Bahn (2022) nimmt Arbeitsdefinition von Antiziganismus IHRA an. LINK

29. 01.2023 Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat eine Erklärung zur Bekämpfung von Antiziganismus und zur Zusammenarbeit mit Sinti und Roma abgegeben. Die Erklärung basiert auf der Arbeitsdefinition von Antiziganismus der IHRA. LINK

27. 01.2023 Vereinbarung „Gemeinsam gegen Antiziganismus – Erklärung des Bundeskriminalamts und des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma zur künftigen Zusammenarbeit“ unterzeichnet. Grundlage bildet die Arbeitsdefinition von Antiziganismus die das BKA aus diesem Anlass anerkennt. LINK

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes legt in ihrer Tätigkeit zur Diskriminierung von Sinti und Roma zukünftig offiziell die Arbeitsdefinition „Antiziganismus“ der IHRA zugrunde. LINK

17.01.2024 Die katholische Kirche in Deutschland will ihre Rolle bei der Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma in der NS-Zeit wissenschaftlich umfassend aufarbeiten lassen. LINK

Eine Sintezza erzählt...

von sich und ihrer Großmutter 30. November 2023, 19 Uhr Alter Postweg 1, OL

 

 

Vortrag: Nancy Schwarz-Steinbach

Film: „Auf Spurensuche“

Musik: Sintiswing Oldenburg

30. November 19.00 Uhr

Stadtteiltreff Kreyenbrück, Alter Postweg 1

Veranstalterin: Freundeskreis für Sinti und Roma

in Oldenburg e.V.


Zum Widerstand von Sinti und Roma

Vortrag von Dr. Hans Hesse-7.12.2023, 19 Uhr, Schloss Jever, Küchensaal

Vortrag: Dr. Hans Hesse aus Köln

Zum Widerstand von Sinti und Roma gegen Verfolgung und Ermordung in der NS-Zeit

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Musik: Sinti Swing International

Veranstalterin: GröschlerHaus Jever - Zentrum für jüdische Geschichte und Zeitgeschichte Frieslands & Online-Magazin - www.groeschlerhaus.eu und der Förderverein Bibliothek des Mariengymnasiums Jever e.V. - www.foerderverein-bibliothek.de


AHOI_MINT-Tage

in den Sommerferien im Schlauen Haus Oldenburg

Spannende Aktionen zum Mitmachen

gibt es in diesem Jahr

am Dienstag, 08. und Mittwoch, 09. August

im Schlauen Haus in Oldenburg!

Kinder, Jugendliche und Eltern sind herzlich eingeladen, MINT-Aktivitäten (MINT=Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und die Vielfalt der außerschulischen Lernorte in der Region Nordwest zu entdecken und kennenzulernen. Wie auch beim AHOI_MINT-Festival im letzten Jahr könnt ihr auch in diesem Jahr wieder nach Herzenslust experimentieren, programmieren, tüfteln und ausprobieren. Das MINT Cluster NordWest und seine Mitglieder freuen sich auf euren Besuch! Der Besuch der AHOI_MINT-Tage ist kostenlos und ohne Anmeldung.

Weitere Informationen unter www.ahoi-mint.de.

Das Anna-Schwarz Projektehaus zeigt Maschinen, die mit Software oder per Hand XYZ-Achsen bewegen, wie 3D Drucker, Cnc Fräse, Schneideplotter und einiges mehr.

Siehe z.B. unter GERÄTE oder PROJEKTE


Unser Stand im Schlauen Haus hatte zahlreiche Angebote zum aktiven Machen: Ein Spielzeugroboterarm und ein Zweiachsen-Portalroboter (eigentlich ein Lasergravierer, dessen Laser inaktiv gesetzt wurde) konnten selbstständig zum Verschieben oder Aufheben von Gegenständen genutzt werden. Der kleine 3D Drucker druckte vor sich hin und dessen Ergebnisse waren sehr begehrt. Wir waren vollauf beschäftigt mit dem Schneideplotter, denn viele wollten ihren Namen und eventuell noch ein Vektorbild ausgeschnitten haben, zumeist auf roter Schneidefolie.

Zugute kam uns, dass die meisten Kinder sehr kurze Namen hatten und diese selber in die Maschine tippten (oder programmierten?) Entgittert und mit einem Transferpapier versehen, hatten sie etwas zum Mitnehmen. Damit war das Thema XYZ-Achsen in modernen Maschinen spielerisch dargestellt.

Unser Stand aus runden Buchenleisten und Kunststoffverbindern aus dem Gewächshausbau überstand die beiden Tage und präsentierte mit einigen Großplakaten Projekte des Anna-Schwarz-Projektehauses.

LINK zur Fotoseite        LINK zur Ahoi-MINT-Homepage


Das Anna-Schwarz Haus und der Freundeskreis für Sinti und Roma zeigen die

Comic-Ausstellung „Tayos Weg“

bei Werkstattfilm, Wallstraße 24 in Oldenburg

Sie führt mit dem Mittel der „Graphic Novels“ durch die Geschichte der schwarzen Präsenz in Deutschland und nutzt so ein interessantes Medium um Wissen zu vermitteln. EOTO hat sie erstellt und wir zeigen sie das erste Mal außerhalb von Berlin.
Unter www.eoto-archiv.de/ gibt es mehr Informationen. Die Termine sind vom 2. April bis 30. April 2023 jeden Sonntag von 14 – 18 Uhr und nach Vereinbarung.

Tel. 0152 - 01 02 59 76
Zur Eröffnung am So., 2. April 2023, 16.00–17.30 Uhr

ein Vortrag von Dr. Susann Lewerenz

(KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
Schwarze Menschen im Nationalsozialismus
Verfolgung – Selbstbehauptung – Widerstand
Über das Schicksal Schwarzer Menschen unter nationalsozialistischer Herrschaft ist bis heute nur wenig bekannt. Der Vortrag wirft Schlaglichter auf die Diskriminierung und Verfolgung, aber auch auf Selbstbehauptung und Widerstand Schwarzer Menschen im Nationalsozialismus. Es  werden ausgewählte Verfolgungsschicksale Schwarzer Menschen vorgestellt, die während des Zweiten Weltkrieges in deutsch besetzten Ländern Europas verhaftet und in das Konzentrationslager Neuengamme verschleppt wurden – darunter das des Widerstandskämpfers Anton de Kom aus der damals niederländischen Kolonie Surinam, der im April 1945 in einem Außenlager des KZ Neuengamme ums Leben kam. 

Download
Einladung zur Eröffnung der Ausstellung Tayos Weg
Tayos Weg.pdf
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15. März 2023- Tag der Druckkunst

Zur Erinnerung an die Künstler - gefangen in den EmslandLagern 1933 - 1937

Paul Gangolf, Heinz Kiwitz,
Hanns Kralik und Ernst Walsken
sind Künstler, die in den Emslandlager gefangen waren (Paul Gangolf wurde ermordet) und an die wir am Tag der Druckkunst* mit einer kleinen Ausstellung erinnern wollen.

Sie haben Drucktechniken genutzt, Radierungen, Holz- und Linoldruck. Zur Ansicht stehen Kataloge von Ausstellungen nach 1945 der Künstler, die letzte Ausstellung zu Paul Gangolf 2021 in der Gedenkstätte Esterwegen.

 

Als Besonderheit stellen wir alternative Möglichkeiten von Drucktechniken dar: Das geht von der Herstellung von Hochdruckformen mit Hilfe von 3D-Druck (LCD-Drucker), CNC-Fräse, Schneideplotter und Steinpapier und digitaler Laserbelichtung von Siebdrucksieben.
Die Alternativen zu einer teuren und schweren Druckpresse werden durch eine Küchenrolle aus Metall, Hobbypressen zum Prägen und Stanzen und einer Laminiermaschine im Format 35 x 50 cm gezeigt.

 

Siehe auch unsere Projektbeschreibungen hier und hier

 

Ort: Die alte Seifenfabrik in Oldenburg, Werkstattfilm - Wallstraße 24, 13 - 18 Uhr


Video vom Lokalsender Oeins

Bilder einer Ausstellung 27. Januar 2023

In der ständigen Ausstellung des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg referierte Dr. Hans Hesse neben einer riesigen Torfwand über seine neuesten Recherchen über Sinti in der Zeit des Nationalsozialismus. Er fand 50 neue Namen von in Oldenburg gemeldeten Sinti in Bloherfelde. Auch anhand von den Faschisten in einem staatlichen Anzeiger aufgelisteten beschlagnahmten Eigentum konnte er neue Hinweise beschreiben.

Die Torfwand (siehe auch die Bilder oben im Kopf der Seite)

bebilderte eindrücklich die Schilderung der Erlebnisse von überlebenden Oldenburger Sinto, die als Zwangsarbeiter in Torfwerken am Edewechter Damm arbeiten mussten.

Herr Günter Heuzeroth, der als erster in den 80er Jahren über die Nazizeit Forschungen in Oldenburg betrieb, war anwesend. Er hatte im Sinne der "Oral History" viele Interviews erstellt, die diese Schilderung ermöglichte.

Die von Ihm mitgegründete "Bürgerinitiative Sinti in Oldenburg", der Vorläufer des "Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V. – Mitveranstalterin dieses Events – initierte das Gedenk- und Mahnmal am Friedhofsweg, ein Mahnmal für die Sinti-Opfer in der Oldenburger Region. Es war der erste Gedenk- und Mahnstein die Sinti-Opfer als Erinnerungsort in der BRD, der von öffentlicher Hand gefördert und eingeweiht wurde. 1 Jahr später wurde auch eine Straße in Oldenburg mit der Bezeichnung: "Familie Mechau-Straße" öffentlich von der Stadt und der Initiative eingeweiht. Benannt nach einer Familie, die im NS-Holocaust 13 Personen verloren hat.

27. Januar 2023 Holocaustgedenktag

13 Uhr Friedhofsweg  -  14 Uhr Museum Natur und Mensch am Damm in Oldenburg

27. Januar 2023, 13 Uhr, Friedhofsweg am Gedenkstein

Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Seit 1989 organisiert der Freundeskreis der Sinti und Roma

in Oldenburg e.V und seit Bestehen das Anna-Schwarz-Haus am 27. Januar eine Gedenkfeier für die deportierten Sinti-Familien aus dem Nordwesten. Auch in diesem Jahr wird am 27. Januar, der 74 Sinti gedacht, die im März 1943 vom Ziegelhof in Oldenburg über den Bremer Schlachthof nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden. Die Gedenkfeier ist öffentlich und findet diesmal um 13 Uhr am Gedenkstein am Friedhofsweg statt.

Danach findet im Landesmuseum Natur und Mensch am Damm um 14 Uhr eine Veranstaltung statt:

Aus dem Moor ins KZ

Skizzen zur Bedeutung der Torfwerke für die Zwangsarbeit von Sinti und Roma in der Weser-Ems-Region in der NS-Zeit

Ein Dokumentenausschnitt, der zum ersten Mal den Ziegelhof von Seiten der Oldenburger Kripo als "Zigeunerlager" bezeichnet.
Ein Dokumentenausschnitt, der zum ersten Mal den Ziegelhof von Seiten der Oldenburger Kripo als "Zigeunerlager" bezeichnet.

Eine Veranstaltung aus Anlass des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus in der Dauerausstellung des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg vom Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V. in Kooperation mit dem Anna-Schwarz Haus, Kulturhaus Oldenburger Sinti und Roma

Einleitendes Geleitwort von Christel (Menni) Schwarz vom Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V. 

Vortrag von Dr. Hans Hesse und Musik von der Band "Sinti Swing Oldenburg“ 

Der Vortrag wird zwei Orte im Weser-Ems-Gebiet behandeln, die als Schwerpunkte der NS-Verfolgung der Sinti und Roma angesehen werden können: Oldenburg und das Gebiet rund um Edewecht und Edewechterdamm. Aus beiden Orten wurden sowohl im Mai 1940 als auch im März 1943 Sinti und Roma in Konzentrationslager in von der deutschen Wehrmacht besetzte Teile Polens deportiert. Für das Gebiet rund um Edewecht und Edewechterdamm gilt die Besonderheit, dass es die Torfwerke und ihr Arbeitskräftebedarf waren, die dazu führten, dass zahlreiche Sinti und Roma dort zur Zwangsarbeit herangezogen wurden.
 Der Vortrag geht auf diese historische Besonderheit ein und präsentiert die neuesten Forschungsergebnisse zur Thematik.
 Da es sich bei dem Gedenktag am 27. Januar um den Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau handelt, wird ein weiterer Schwerpunkt das sogenannte "Zigeunerfamilienlager" in Auschwitz-Birkenau sein. 

Kaffee, Tee und Kuchen gibt es im Foyer des Museums

Die Veranstaltung wird gefördert im Programm „360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes.


Bilder einer Freundschaft

Katalog zur Ausstellung "Molari"-Spurensuche zu Düsseldorfer Sinti und Sintizze

Ganz in unserem Sinne, Sinti und Roma nicht anhand der Täterbilder der Nazis ab zu bilden, geht die Ausstellung und dieser Katalog zur Ausstellung der Frage nach, wer waren die dagestellten Menschen. Wen malte der Maler Otto Pankok? Was wurde aus der dargestellten Person? Überlebte sie? Oder wurde sie zwischen 1933 und 1945 Opfer des Völkermords?

Der Maler, Grafiker und Bildhauer Otto Pankok (1893 – 1966) malte die Sinti im Düsseldorfer Heinefeld ab 1931 immer wieder – und machte so mit seinen Porträts die Welt auf die Verfolgung der Minderheit aufmerksam.

Also weder der bekannte Künstler, den die Sint:zze liebevoll Molari nannten, noch seine Bilder stehen im Mittelpunkt; viel eher sind es die Biografien und familiären Zusammenhänge der Menschen, denen Pankok ein künstlerisches Denkmal gesetzt hat.

Wir haben seine Tochter, Eva Pankok, noch kennen gelernt und wollten mit Ihrer Unterstützung eine Pankok-Ausstellung in Oldenburg organisieren. Leider hat dies noch nicht geklappt, aber wir sind dran...

Der schöne Katalog ist vor kurzem zur Sonderausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte vom 18. Oktober 2022 bis zum 14. Mai 2023 in Düsseldorf, Mühlenstraße 29 erschienen.

Der Katalog ist für 16,80 € unter dieser Mailadresse zu erhalten. LINK zur Ausstellung


“… z.Zt. der Zigeunererfassung in Wilhelmshaven wohnhaft gewesen.” –

Zur Verfolgung der Sinti und Roma in Weser-Ems

Georg Frank und seine Tochter Ella (Frieda?) bei einer Artistennummer, ca. 1938
Georg Frank und seine Tochter Ella (Frieda?) bei einer Artistennummer, ca. 1938
  • Vortrag von Dr. Hans Hesse (Köln)
  • Musikalische Umrahmung:
    Sinti Swing Oldenburg
  • im Gröschlerhaus in Jever
    Große Wasserpfortstraße 19
  • am 15. Dezember 2022, 19 Uhr

Mit dem Historiker Dr. Hans Hesse (Köln) konnte das GröschlerHaus Jever jetzt den besten Kenner der Materie für den Raum Weser-Ems gewinnen. Dr. Hesse Autor ist Autor mehrerer Bücher  zum Thema und gibt einen Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse am Beispiel ausgewählter Sinti-Familien.

 

Anlass der Veranstaltung sind zwei Jahrestage: Am 15. Dezember 1938 wurde die Familie Frank von Leer nach Wilhelmshaven vertrieben. Vier Jahre später, am 16. Dezember 1942 – also vor bald 80 Jahren – ordnete der berüchtigte   „Auschwitzerlass „ von „Reichsführer SS“ Himmler die Deportation der Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an.

LINK zum Gröschlerhaus - Link Biografie


Trauer um eine Jahrhundertzeugin – Trauer um Zilli Schmidt

21. Oktober 2022

Sie ist am 21. Oktober 2022 im Alter von 98 Jahren von uns gegangen. Zilli Schmidt ging nicht unerwartet und dennoch ist ihr Tod zutiefst schmerzhaft. Nicht nur als eine der letzten Überlebenden des Völkermords an den Sinti und Roma Europas hinterlässt sie eine tiefe Lücke.

Zilli Schmidt, geborene Reichmann, wird 1924 in Thüringen geboren und wächst in einer – wie sie stets betonte – glücklichen Familie von Instrumentenhändlern und Wanderkinobetreibern auf. Auch wirtschaftlich geht es ihnen gut. Im Juni 1942 wird Zilli Schmidt im elsässischen Straßburg festgenommen und in das Konzentrationslager Lety in Böhmen überstellt. Sie flieht, wird erneut verhaftet und im März 1943 in das »Zigeunerfamilienlager« in Auschwitz-Birkenau deportiert. In den folgenden Monaten trifft ihre gesamte Familie dort ein. Durch Diebstahl von Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten sowie Kontakte zu Funktionshäftlingen gelingt es Zilli Schmidt, ihre Angehörigen am Leben zu halten. Doch in der Nacht des 2. August 1944 ermordet die SS ihre vierjährige Tochter Gretel, die Eltern, die Schwester mit fünf Kindern und weitere Verwandte in Gaskammern. Am selben Tag war Zilli Schmidt zur Zwangsarbeit nach Ravensbrück verschleppt worden. Auch aus diesem Lager flieht sie. Nach Kriegsende findet sie nur ihre beiden Brüder wieder. Jahrzehntelang kämpft sie um eine »Entschädigung« durch die bundesdeutschen Behörden. Erst in den 2010er Jahren beginnt sie, außerhalb ihrer Familie über ihr Leben zu sprechen: »Unsere Menschen sollen nicht vergessen werden! Ich will, dass die Welt erfährt, was mit den Sinti passiert ist. Ich will, dass sie wissen, wie das ist, weiterzumachen, wenn man alles verloren hat, was einem lieb war.« Link zur Biographie


Buchvorstellung im Bremer Archiv

Den Opfern gewidmet -

Gedenkbücher für Sinti und Roma

Am 6.9.2022 wurde endlich das zweite Buch von Dr. Hans Hesse der Öffentlichkeit im Staatsarchiv Bremen vorgestellt.

Hier ein Zeitungsartikel aus der Taz:

Link zu einem Interview mit Dr. Hans Hesse TAZ

 

Das Buch „‚Ich bitte, die verantwortlichen Personen für ihre unmenschlichen barbarischen Taten zur Rechenschaft zu ziehen.‘ Die Deportation der Sinti und Roma am 8. März 1943 aus Nordwestdeutschland“ ist im Verlag Edition Falkenberg als zweiter Teil des Gedenkbuchs erschienen, es hat 336 Seiten und kostet 24,90 & Euro

 

Foto, von links: Prof. Elmshäuser (Direktor des Staatsarchivs Bremen), Markus Reichert (stellv. Vorsitzender desBremer Sinti-Vereins e.V.), Dr. Hans Hesse (Historiker und Autor des Gedenkbuches), Hermann Ernst (Vorsitzender des Verbandes Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bremen e.V.), John Gerardu (Mitglied im "Arbeitskreis Erinnern an den März 1943") John Gerardu (Mitglied im "Arbeitskreis Erinnern an den März 1943")


Einweihung des „Familie-Schwarz-Platz“ am Kulturzentrum Schlachthof Bremen

Ehrung für verfolgte Sinti-Familie

In Auschwitz ermordet: die Bremer Sintezza Gertrud Schwarz, hier auf einer Aufnahme von 1942. Foto: privat
In Auschwitz ermordet: die Bremer Sintezza Gertrud Schwarz, hier auf einer Aufnahme von 1942. Foto: privat

Um an die Ermordung von Sinti, aber auch an diese Geschehnisse vom März 1943 und an die vielen Opfer zu erinnern, wurde am 11.09.2022 der Platz vor dem Kulturzentrum Schlachthof in „Familie-Schwarz-Platz“ umbenannt. Die Initiative hierzu geht auf den „Arbeitskreis Erinnern an den März 1943“ zurück. Ausschlaggebend waren drei Überlegungen: Es sollte eine Familie sein, weil Sinti und Roma familienweise verfolgt wurden; die Familie Schwarz bot sich an, weil sie lange Zeit in Findorff gewohnt hatte und weil über die einzig Überlebende der NS-Verfolgung, Anni Schwarz, nähere Informationen und ein Foto vorlagen.

 

Link zum Artikel im Weserkurier

172 Bremer Sinti und Roma wurden in drei Transporten in das sogenannte Zigeunerfamilienlager nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Unter ihnen war die zwölfköpfige Familie von Wilhelm und Anna Schwarz. Die Familie wohnte seit den 1920er-Jahren in Bremen, zuletzt direkt neben dem Schlachthof.

 

Von der Familie Schwarz überlebte nur die zweitälteste Tochter Anni. Ihr wurde in den Unterarm in Auschwitz eine Nummer eintätowiert: Z 2322. Die 16-jährige Anni und ihre ältere Schwester Gertrud mussten mit ansehen, wie innerhalb weniger Monate alle Familienangehörigen an den unmenschlichen Lebensverhältnissen in dem KZ starben. Als Anni im April 1944 in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück überführt wird, bleibt ihre Schwester zurück. Die 19-Jährige stirbt am 17. Juni 1944.



AHOI-Mint Festival

Freitag, den 09. September 2022 von 10 bis 18 Uhr auf dem Schlossplatz

Das Festival findet Freitag, den 09. September von 10 bis 18 Uhr auf dem Schlossplatz Oldenburg statt! Wir vom Anna-Schwarz Projektehaus machen mit! Wir zeigen Siebdruck, Schablonenerstellung und digitale Drucktechniken und bringen den mobilen 3 D Drucker, den Schneideplotter, den gerade erworbenen mobilen Vacuumformer und eine kleine Ausstellung mit. Wenn alles klappt, könnt Ihr dann von (vorgefertigten) Entwürfen über Prototypen in 3 D Druck, Formerstellung im Vacuumformer bis zur Vervielfältigung eines kleinen "Produktes" alles machen. Die Krönung ist eine individuell erstellte Verpackung für das "Produkt" mit dem Schneideplotter oder der Stanzpresse, und auch noch bedruckt.

Über 40 Mitmach-Stände für Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehrkräfte und alle anderen Besucher der Stadt sind dort aufgebaut.

EINTRITT FREI! Wir freuen uns auf Euch!


Hanau-Gedenk-Solifest

16. Juli 2022 Eine Bühne gegen Rassismus

Noch gerade eben haben wir die Einladung zum Hanau-Gedenk-Solifest erhalten und waren diesmal nicht mit auf dem Einladungsplakat. Schade! Dafür hatten wir dann einen INFO-Stand mit Material über den Anschlag von Hanau 2020, München 2016 und Rostock Lichtenhagen 1992, (gerade 30 Jahre her) unter deren Opfer Sinti und Roma waren oder Ursache der antiziganistischen Ausschreitungen. Ein Flugblatt informierte über den ersten Stolperstein, den Gunter Demnig zusammen mit dem Kölner ROM e.V. entwickelte und ein drittes informierte über die frühe zwangsweise Kolonisierung durch Kolumbus: spanische Roma fuhren als Gefangene mit der dritten Fahrt nach Südamerika. Zum Mitmachen hatten wir unsere kleine Druckpresse für Linoldruck und einige Handsiebe mit.


Den Opfern gewidmet

Gedenkbücher für Sinti und Roma - Vortrag am 18. Mai, 16 Uhr im Marmorsaal, Schloss

Unsere Vereine Oldenburger Sinti_zze und Rom_nja haben seit einigen Monaten Kontakt zum Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, zwecks Änderung der Ausstellung zu Raum 9 Nationalsozialismus (Sinti und Roma).
Mit Herrn Dr Hans Hesse konnten wir einen Wissenschaftler gewinnen, nicht nur einen Vortrag im Marmorsaal zu halten, sondern seine Arbeit einer Gedenkbuchreihe der NS-Verfolgung der Sinti und Roma auf Nordwestdeutschland aus zu weiten.
Wie auch gerade mit dem Oldenburger Stadtmuseum auf einer Veranstaltung geschehen, ist es nötig die Sichtbarkeit unserer Minderheit im Jetzt und in der Geschichte von Vorurteilen und wissenschaftlichen Verurteilungen zu befreien und das Gedenkbuch ist ein wichtiger Schritt dazu. Link Stadtmuseum OL

Den Opfern gewidmet - Gedenkbücher für Sinti und Roma.
Vom 16. bis zum 20. Mai 1940 wurden in Nordwestdeutschland ca. 150 Sinti und Roma verhaftet und über Bremen, Bremerhaven und Hamburg in das von der deutschen Wehrmacht besetzte polnische Gebiet deportiert.
Diese bislang wenig beachtete Deportation wurde im letzten Jahr erstmals in einem Gedenkbuch, herausgegeben von dem Stadtarchiv Bremerhaven und der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte, aufgearbeitet.

Der Autor dieses Gedenkbuchs, der Historiker Dr. Hans Hesse, wird am 18. Mai im Oldenburger Schloss dieses Gedenkbuch vorstellen.
Dieses Gedenkbuch ist der erste Band einer auf mehrere Ausgaben konzipierten Gedenkbuchreihe, die sich mit der NS-Verfolgung der Sinti und Roma in Nordwestdeutschland beschäftigt.

Der zweite Band erscheint im September. Er behandelt die Deportation im März 1943. Ca. 300 Sinti und Roma aus Nordwestdeutschland wurden auf dem Bremer Schlachthof für einige Tage interniert und dann, zu drei Transporten zusammengestellt, in das so genannte „Zigeunerfamilienlager“ Auschwitz-Birkenau deportiert.
Dr. Hans Hesse wird auch diesen Band vorstellen.
Des Weiteren wird er eine Initiative, die er zusammen mit dem Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V. und dem Anna-Schwarz-Haus in Oldenburg plant, vorstellen. Ziel dieser Initiative soll ein dritter Band in dieser Gedenkbuchreihe sein, der sich ausschließlich mit der NS-Verfolgung von Sinti und Roma im Weser-Ems-Gebiet befasst.


Sinti und Roma in Oldenburg

ein Kampf für Sichtbarkeit, Teilhabe und Erinnerung

Sinti/Roma Familie vor den Toren Oldenburgs um 1910 - Stadtmuseum OL
Sinti/Roma Familie vor den Toren Oldenburgs um 1910 - Stadtmuseum OL

22. März, 19 Uhr, Hauptfoyer des Staatstheaters, Theaterwall 28

Wir vom Anna Schwarz Haus sind mit dem Stadtmuseum Oldenburg in Kontakt getreten, da auch dort die Geschichte der Sinti und Roma, wie sie selber zugestehen, "kaum im kollektiven Gedächtnis der Stadt verankert zu sein scheint".

Hier nun der Text von deren Internetseite:

Am Dienstag, 22. März, 19 Uhr, lädt das Stadtmuseum wieder zu der Veranstaltungsreihe „OL verändern | OL erinnern“ ein. Zu Gast sind Christel Schwarz vom Maro Kher-Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg sowie Patrick Schwarz vom Anna Schwarz Haus e.V. Alexander Duschek, wissenschaftlicher Volontär am Stadtmuseum, spricht mit ihnen über die öffentliche Wahrnehmung von Sinti und Roma in Oldenburg und deren Geschichte, die kaum im kollektiven Gedächtnis der Stadt verankert zu sein scheint.
Von der Stigmatisierung und gesellschaftlichen Ächtung bis hin zur systematischen Verfolgung, Deportation und Ermordung im Nationalsozialismus sind Sinti und Roma auch heute noch Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt. Dies zeigt nicht zuletzt der Brandanschlag auf das von Christel Schwarz geleitete Maro Kher-Haus im Jahr 2013. Eine Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und gegenwärtigen Situation im alltäglichen Leben der Oldenburger Stadtgesellschaft ist demnach umso notwendiger.
Als zentrale Ansprechpartner unterstützen Christel und Patrick Schwarz betroffene Sinti und Roma in ihren Anliegen und Problemen. Seit vielen Jahren engagieren sie sich für die Präsenz und Gleichbehandlung im öffentlichen Leben der Stadt. Darüber hinaus pflegen und erhalten sie das Andenken an Anna Schwarz, der Namenspatin des Kulturhauses, und anderer Opfer der NS-Diktatur.
Im Gespräch berichten die beiden Gäste Wissenswertes aus ihrem Arbeitsalltag und von ihren täglichen Herausforderungen. Sie liefern Einblicke in eine Lebensrealität, die sowohl in der Geschichtsschreibung als auch im gegenwärtigen Selbstverständnis der Stadt viel zu lange Zeit vernachlässigt wurde.

Im Anschluss an das Gespräch lud das Stadtmuseum das Publikum zur Diskussion des Themas ein.

Die Veranstaltung fand im Hauptfoyer des Staatstheaters, Theaterwall 28 statt.

Da wir verständlicherweise über die Veranstaltung und die Seite auf der Homepage des Stadtmuseums angetan sind, haben wir erst durch einen Hinweis die Darstellung von Sinti problematisiert:

Zu den auf der Stadtmuseumsseite abgedruckten Fotos von 1910:

Die Frage ist: ist es ein freiwilliges Foto? Wer hat die Aufnahmen gemacht? Was war der Anlass? Gibt es zu der Familie Informationen? Waren sie auf der Durchreise? Kann man die Fotos in einen Erklärungsrahmen einbetten? 
Die ‘Botschaft’ der Fotos teilt sich nicht einfach der/m Leser:in mit, sondern was zu sehen ist und was gezeigt wird, muss erklärt werden. Darum haben wir über das Bild einen Filter gelegt und möchten mehr zu diesem Foto und der Zeit wissen.

Inszenierung des Fremden Fotografische Darstellung von Sinti und Roma im Kontext der historischen Bildforschung – von Silvio Peritore / Frank Reuter (Hg.) LINK PDF


Langer Kampf um Gerechtigkeit mit Friesland-Taler gewürdigt

Engagement Landkreis ehrt Christel Menni Schwarz – Sinti und Roma als Opfer des NS-Regimes rehabilitiert

Christel Menni Schwarz (mit Hut) freute sich mit dem stellvertretenden Landrat Fred Gburreck (links), Hartmut Peters vom Gröschler-Haus und Prof. Dr. Antje Sander über die Auszeichnung. BILD: Jörg Stutz
Christel Menni Schwarz (mit Hut) freute sich mit dem stellvertretenden Landrat Fred Gburreck (links), Hartmut Peters vom Gröschler-Haus und Prof. Dr. Antje Sander über die Auszeichnung. BILD: Jörg Stutz

Neuenburg/js – Er gilt als Mahner und Mittler, er sucht nicht nach Schuldigen, sondern will die Erinnerung erhalten – und vor allem will er eines: versöhnen: Christel Menni Schwarz (73). Der Vorsitzende des Oldenburger Freundeskreises der Sinti und Roma ist im Neuenburger Schloss mit dem Friesland-Taler ausgezeichnet worden, der höchsten Ehrung des Landkreises.
Der Geehrte, so der stellvertretende Landrat Fred Gburreck, habe es sich zur Lebensaufgabe gemacht, dass der Völkermord an den Sinti und Roma auch in Friesland als das benannt wird, was er ist: „ein Jahrhundert-Verbrechen“. Gburreck erinnerte daran, dass Sinti und Roma lange um ihre Anerkennung als Opfer des NS-Regimes und um ihre Rehabilitation kämpfen mussten. Vielfach seien nach 1945 falsche Anschuldigungen zur Abwehr berechtigter Entschädigungsansprüche herangezogen worden. Dass nach Jahren der Verdrängung und des Leugnens „auch für diese Bürger Frieslands ein würdiges Erinnern etabliert wird“, sei auch Schwarz’ „Kampf um Gerechtigkeit“ zu verdanken.
Er habe mit seinem unermüdlichen Handeln dafür gesorgt, dass in Zetel-Bohlenbergerfeld – am Ort der Deportation von Familie Frank-Franz – eine Gedenkstele anlässlich der „Erinnerungsorte in Friesland“ errichtet wurde.... Ganzer Artikel als PDF.

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Langer Kampf um Gerechtigkeit mit Friesland-Taler gewürdigt
Artikel mit freundlicher Genehmigung: Jeversches Wochenblatt - Friesisches Tageblatt
JW_S06_Sande - Südkreis_20220310.pdf
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Hanau Gedenktag

19. Februar 2022, 17.00 Uhr, Schlossplatz

Unsere Solidarität gilt den Betroffenen und Angehörigen. Wir Gedenken den Getöteten  Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz und Vili Viorel Păun des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau. Gemeinsam mit u.a. Seebrücke Oldenburg, United Against Racism, FridaysForFuture Oldenburg, StudentsForFuture Oldenburg, Jugendmigrationsdienst Oldenburg, Women Defend Rojava, BecomeAmiCal Bildungsförderung e.V., Vasudeva e.V., WeMigrants, DGB Jugend Oldenburg und JANUN Oldenburg e.V. gehen wir deswegen am 19.02.22 auf die Straße. Die Demo startet um 17 Uhr mit einer Kundgebung am Schlossplatz. Zudem wird es in Oldenburg mehrere Gedenkorte geben. Von 19 – 21 Uhr könnt ihr zu der im letzten Jahr gestalteten Gedenkwand am Alhambra kommen. Bringt Kerzen und Blumen mit.


Der 27. Januar 2022 in Oldenburg

zweimal am Gedenkstein gedacht

Wie seit 1989 jedes Jahr um 12 Uhr waren Menschen zum Gedenken an die Befreiung von Auschwitz und an die Opfer des Holocaust am Gedenkstein der 74 Opfer der Sinti versammelt. Dieses Jahr war kurz vorm Dunkelwerden noch eine zweite Aktion: Werkstattfilm / KinOLaden  rief zur Teilhabe an der bundesweiten Aktion „Lichter gegen die Dunkelheit“ zum internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust auf. Zunächst wurden am Mahnmal für die ermordeten Oldenburger Sinti Lichter anzündet, anschließend lief die Gruppe zur Peterstraße, um am Ort der ehemaligen Synagoge Lichter zu entzünden.


Holocaust-Gedenktag 2022

27. Januar 2022, 12 Uhr, Friedhofsweg am Gedenkstein

Gedenktag 2019: Musikbegleitung Sinti Swing Oldenburg
Gedenktag 2019: Musikbegleitung Sinti Swing Oldenburg
Herr Schwarz und Herr Hesse bei Werkstattfilm, im Hintergrund die Ausstellung von Marika Schmiedt, Romakünstlerin aus Österreich
Herr Schwarz und Herr Hesse bei Werkstattfilm, im Hintergrund die Ausstellung von Marika Schmiedt, Romakünstlerin aus Österreich

Seit 33 Jahren begehen der Freundeskreis den Gedenktag an die (Sinti-)Opfer des Holocaust, seit 2005 ist der 27. Januar der internationale Holocaust-Gedenktag, der in vielen Ländern unterschiedlich begangen wird. Das Bild oben war noch "Vor-Coronazeiten", dieses Jahr treffen wir uns mit Maske und gebührenden Abstand am Friedhofsweg  und gedenken der Toten .

Eigentlich war ein Vortrag von Herrn Dr. Hans Hesse, dem Autor von zwei in letzter Zeit veröffentlichter Bücher über Sinti in Bremerhaven und Bremen im Nationalsozialismus geplant. Der Marmorsaal im Schloß war der anvisierte Raum, da wir mit dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, seit 1923 nach dem Abdanken des Grafen Friedrich August im Schloß, über die Ausgestaltung des Erinnerungsraumes im Dachgeschoss diskutieren. Herr Dr Hesse, der schon mal unser Gast war (siehe Bild) wollte seine geplanten Recherchen über Sinti und Roma im Nordwesten sprechen, die mehr über die Opfer in Oldenburg und Umgebung herausfinden sollen. Diese Veranstaltung wird vertagt und dann rechtzeitig bekannt gegeben.


Aschunen I Dikhen*

*ROMANES: HÖRT UND SCHAUT HIN 

ROM*NJA UND SINTI*ZZE: DEFINITIONSMACHT, EMPOWERMENT UND KÜNSTLERISCHE PRAXEN

Wir vom Anna Schwarz Haus hatten bei der Begegnungsstätte Anne Frank nachgefragt, warum es bei Ihnen keine Veranstaltungen zu Sinti und Roma gibt, wo doch Settela Steinbach als niederländische Sintezza viel früher wie Anne Frank als ein Symbol für den Holocaust an den niederländischen Juden galt. Die positive Antwort war der Hinweis auf diese Veranstaltungsreihe:

Eine feministische Veranstaltungsreihe rund um die Themen Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze, Defintionsmacht, Empowerment und künstlerische Praxen - ausgerichtet an verschiedenen Orten in Frankfurt am Main und ein Livestream.

In Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank und der Kinothek Asta Nielsen e.V. lädt das Frauenreferat an verschiedenen Orten in Frankfurt zur feministischen Veranstaltungsreihe „Aschunen I Dikhen – hört und schaut hin“ ein.

Zudem zeigt die Bildungsstätte 2022 eine Ausstellung zu Perspektiven von Rom*nja und Sinti*zze in Hessen.

Im Fokus der Veranstaltungsreihe stehen die Themen Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze, Defintionsmacht, Empowerment und künstlerische Praxen. Die Beteiligten zeigen ihre Perspektiven, auf Körper, Alltag und Politik in Form von Filmen, Musik, Worten und Performances.

Aktuelle Herausforderungen im Kontext sozialer Ungleichheit, rechter Gewalt sowie antifeministischer und antiziganistischer Mobilisierung werden ebenso diskutiert wie die Notwendigkeit feministischer Bündnisse. Die Veranstaltungen zeigen und bestärken die Perspektiven von Frauen* und ihre künstlerischen und politischen Interventionen und Aktionen.

Die Veranstaltungsreihe knüpft an die Film- und Diskussionsreihe „Revision. Rom*nja-Bürgerrechtsbewegung und Kämpfe gegen Antiziganismus“ der Kinothek Asta Nielsen an und ist Bestandteil der Kampagne „Klischeefreie Zone Frankfurt“.

"Ashunen I Dikhen" wird kuratiert von Ursula Schmidt Pallmer und Linda Kagerbauer. LINK ZUM PROGRAMM


Ein Abend zu Katarina Taikon

2.12.2021 | 19 Uhr | Livestream auf dem YouTube-Kanal der Bildungsstätte Anne Frank

Vortrag mit Filmausschnitten und Gespräch in englischer Sprache

MIT LAWEN MOHTADI

Lawen Mohtadi ist Autorin des Buches „The Day I Am Free“ und Co-Regisseurin des Dokumentarfilms „Taikon“ über die charismatische schwedische Rom*nja-Bürgerrechts-Aktivistin und Kinderbuchautorin Katarina Taikon, die in den 1960er Jahren bessere Lebensbedingungen für Rom*nja in Schweden erkämpfte. Die Veranstaltung moderiert Radmila Mladenova. Sie forscht in der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg zu Antiziganismus und Film. In Kooperation mit AKE DIKHEA Romafilmfest Berlin


Ausstellung Holocaust im Comic

Unsere Ausstellung in der Achimer Bibliothek

Bis zum 25. November 2021 zeigt die Bibliothek der Stadt Achim unsere Ausstellung, die wir im März 2019 erstmals in Oldenburg zeigten. Danach wurde sie im Kulturzentrum in Lemwerder ausgestellt. Dort hatte sie der Stadtbibliothekar Herr Leenen gesehen und mit uns Kontakt aufgenommen.

Die "Comic"-Ausstellung beschäftigt sich mit der Frage, wie die Zeit des Nationalsozialismus im Comic thematisiert und dargestellt wird. Viele Comics, die die NS-Zeit behandeln, Bezug auf diese nehmen oder deren Handlung in der Zeit spielt, sind aber teilweise nur schwer erhältlich. Nun haben Besucher*innen die Möglichkeit in über 40 Exemplaren zu lesen (teilweise auf englisch oder französisch) und Comic-Strips/-Panels in Großformat zu sehen.

Ein paar Fotos von unserer Ausstellung in der Bibliothek in Achim


Ignorierter Völkermord

Ausstellung zum Genozid an Rom*nja in Belarus 1941-1944  - 12.10. bis. 31.10. 2021

Im Aktions- und Kommunikationszentrum ALHAMBRA in der Hermannstr. 84 in Osternburg findet vom 12. bis 31. Oktober die Ausstellung: Ignorierter Völkermord statt.

Der Genozid der deutschen Besatzer an Rom*nja ist weder im kollektiven Gedächtnis der belarussischen noch der deutschen Bevölkerung verankert. Dabei war die Ermordung von Rom*nja ein elementarer Bestandteil des deutschen Vernichtungskriegs im Osten. Im Rahmen einer deutsch-belarussischen Kooperation wurden Zeitzeug*innen interviewt und Orte von Massenerschießungen besucht. Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse dieses Projektes. Sie spiegelt die Erinnerung der Zeitzeug*innen an die Verbrechen, die ihnen von den deutschen Besatzern angetan wurden, und enthält historische Überblickstexte zum Ablauf des Völkermords, seiner Aufarbeitung und zum Thema Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja. Thematisiert werden dabei Überlebensstrategien und Widerstand, Reaktionen der Mehrheitsbevölkerung und Erinnerungspolitik. Die Projektpartner – die Belarussische Roma-Diaspora, die Geschichtswerkstatt Leonid Lewin und das Berliner Bildungswerk für Friedensarbeit – wollen damit einen Beitrag zur Erinnerung an die deutschen Verbrechen an Rom*nja in Belarus leisten. http://www.genocideagainstroma.org

Für einen Ausstellungsbesuch könnt ihr euch unter folgendem Link anmelden:

https://www.termino.gv.at/meet/de/b/6234ef9bddb000da71c146d387a7bf67-85994

Der Besuch ist kostenlos. Die Räumlichkeiten sind rolligerecht. Testet euch vor dem Besuch auf Corona.


Video vom Anna Schwarz RomnoKher

Fast drei Jahre Platz für Veranstaltungen, Ausstellungen, Filme usw.

Hier ein nostalgischer Einblick in die Halle des Anna Schwarz RomnoKher in Oldenburg. Von 2018 bis 2021 waren wir dort. Ausstellungen und größere Veranstaltungen, Kunsttechniken und Lernen an modernen 3 D Geräten werden erstmal nicht weiter stattfinden können. – Die große Radierpresse hat ihren Platz bei einer Künstlerin gefunden und andere Geräte stehen unbenutzt zuhause im Regal. Das Summen im Hintergrund erzeugte der 3D-Drucker. Die Ausstellung von WERKSTATTFILM hatten wir erweitert.


unabhängige Kommission Antiziganismus

Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD für die aktuelle 19. Legislaturperiode wurde vereinbart, ein Expertengremium zum Thema "Antiziganismus" einzusetzen. Dieses Gremium, die unabhängige Kommission Antiziganismus, hat sich – nach vorangegangenen fachlichen Konsultationen mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma - am 27. März 2019 im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat konstituiert.

LINK zum Bericht der

Unabhängigen Kommission Antiziganismus Perspektivwechsel – Nachholende Gerechtigkeit – Partizipation

 

Mit dem Begriff "Antiziganismus" sind spezifische Stereotypen und Vorbehalte gegenüber Sinti und Roma gemeint, die historisch gewachsen sind und als tradiertes gesamteuropäisches Vorurteil betrachtet werden können. Antiziganismus ist eine spezielle Form des Rassismus, die sich gegen Roma, Sinti, Fahrende, Jenische und andere Personen richtet, die auch häufig als Zigeuner stigmatisiert werden.

Die unabhängigen Sachverständigen sollen sich mit Erscheinungsformen und einer Bestandsaufnahme zum Themenkomplex Antiziganismus auseinandersetzen. Ziel ist die Erstellung und Vorlage eines Berichts zum Ende der laufenden Legislaturperiode zur Vorlage an den Deutschen Bundestag mit Blick auf die weitere gesellschaftspolitische Auseinandersetzung. Der Bericht soll Vorschläge für weitere Maßnahmen der Bekämpfung des Antiziganismus machen. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf Maßnahmen liegen, die auf Bundesebene umgesetzt werden können.

Sinti und Roma leben seit Jahrhunderten in Europa. In ihren jeweiligen Heimatländern bilden sie historisch gewachsene Minderheiten, die sich selbst Sinti oder Roma nennen, wobei Sinti die in West- und Mitteleuropa beheimateten Angehörigen der Minderheit, Roma diejenigen ost- und südosteuropäischer Herkunft bezeichnet. Außerhalb des deutschen Sprachraums wird Roma als Name für die gesamte Minderheit verwendet. 
Der Begriff "Zigeuner" ist dagegen eine in seinen Ursprüngen bis ins Mittelalter zurückreichende Fremdbezeichnung der Mehrheitsbevölkerung und  wird von der Minderheit als diskriminierend abgelehnt. (Quelle – Sinti und Roma Dokumentationszentrum Heidelberg http://www.sintiundroma.de/sinti-roma.html).

Die Ausformulierungen konkreter (wissenschaftlicher) Fragestellungen und Arbeitsaufträge obliegen der unmittelbaren Entscheidung der unabhängigen Kommission. Das Gremium soll autark und unabhängig seine Arbeitsagenda festlegen und abarbeiten. Sowohl das Verfahren als auch die Berichtserstellung sind analog eng angelehnt an die erfolgte Tätigkeit des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus in der vergangenen 18. Legislaturperiode. Die Tätigkeit der unabhängigen Kommission Antiziganismus endet mit Fertigstellung des Berichts. Artikel vom BMI


Gedenken nicht nur an Hanau

Einer von vielen Gedenkorten am 19. Februar: hier am alten Hafen in Oldenburg
Einer von vielen Gedenkorten am 19. Februar: hier am alten Hafen in Oldenburg

Ein Artikel vom Zentralrat Sinti und Roma

Der Anschlag von Hanau und seine Folgen

Der rechtsterroristische Mordanschlag am 19. Februar 2020 forderte auch Opfer aus der Minderheit der Sinti und Roma.

Am 19. Februar vor genau einem Jahr wurden in Hanau neun Menschen ermordet. Es war ein rassistisch motivierter und gezielter Anschlag. Wir trauern und solidarisieren uns mit den Angehörigen und der Initiative 19. Februar, indem wir gemeinsam fordern: „Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen“! 

Wir freuen uns, das es eine Gruppe von Menschen gibt, die hier in Oldenburg den Opfern des Anschlags am 19. Februar 2020 einen Namen gibt und unterstützen dieses sehr.

Kurz nach dem Anschlag wurden wir zu einer Mahnwache eingeladen, später noch zu einer Demo, auf der Patrick Schwarz, unser Vereinsvorsitzender eine freie Rede hielt.

Uns ist es sehr bewusst, das immer wieder bei diesen Anschlägen und Pogromen Sinti und Roma unter den Opfern sind. Beispiel: im Olympia-Einkaufszentrum in München am 22.7.2016 wurden neun junge Menschen getötet, darunter zwei Sintos. 

1992 in Rostock-Lichtenhagen war der Antiziganismus oder Antiromaismus gegen 300 Menschen, die wegen Überfüllung der ZAST auf einer Wiese übernachten mussten, der Auslöser einer der  massivsten rassistisch motivierten Angriffe in Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

Durch die Evakuierung der Asylsuchenden waren einen Tag später Vertragsarbeiter aus Vietnam Opfer des Mobs und die Ausschreitungen galten später als Begründung für eine Verschärfung des Asylrechtes, WIKI

Wir verlinken zwei Interviews zu Hanau – aus der Sicht von Roxanna-Lorraine Witt, Sintezza und Aktivistin und Maya Adzovic und Njake Sejdovic, zwei Romaaktivist*innen aus dem Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg über ihre Gedanken nach Hanau und darüber, was sich ändern muss.



Broschüre zu dem Pogrom in Lichtenhagen der Uni Rostock (2012) mit einem Artikel zu der antiziganistischen Dimension des Pogroms (Seite 59)

Download
Broschüre Uni Rostock
grauereihe32.pdf
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Das Anna Schwarz RomnoKher

sucht neue Räume!

Das Anna Schwarz RomnoKher ist entgültig nicht mehr in der Stedinger Straße 45a zu finden! Wir mussten aus finanziellen Gründen auch coronabedingt aus den schönen Räumen ausziehen und suchen neue, bezahlbare Räume.  

Ausstellungen und größere Veranstaltungen, Kunsttechniken und Lernen an modernen 3 D Geräten werden erstmal nicht weiter stattfinden können. – Die große Radierpresse hat ihren Platz bei einer Künstlerin gefunden und andere Geräte stehen unbenutzt zuhause im Regal.

Wir hoffen, das dies sich im Laufe des Jahres noch ändert.


27. Januar 2021 Gedenktag