Linoldruck mit magnetischen Formen

eine Erfindung vom Anna Schwarz Haus-Team

Das Problem beim Linoldruck in einem Workshop ist die Druckform in kurzer Zeit herzustellen. Und dann druckt oft nur eine Person und mit mehreren macht es viel mehr Spaß. Die Aufgabe war das zu ändern. Vom Buchdruck mit Nyloprint kannten wir die Methode, das ein Magnetfundament die Druckform schnell und sicher fixierte, von Bauhausplakaten kannten wir das Spiel mit farbigen geometrischen Formen, wie Kreise, Quadrate, Dreiecke usw. Ginge das nicht zu kombinieren? Gesagt getan: nach einiger Suche fanden wir magnetische Klebe-Folie und Linoleumersatz, denn die Rückseite von Linoleum ist mit Jutegewebe versehen und klebt darum nicht so gut. Beide Materialien waren etwa 21 x 30 cm groß und liessen sich passend zusammen kleben. Mit einem scharfen Messer und Tellern und Tassen für die runden Formen und einem Lineal für die geraden wurden die geometrischen Linoleumformen geschnitten.

Der Test wurde dann am Tag der Druckkunst gestartet:

Ein am Computer gestaltetes Plakat wurde nachgebaut, die Druckplatte ist eine dünne Metallplatte auf Sperrholz geklebt, darauf hafteten die Formen relativ fest. Jetzt wurde auf ein zwischengelegtes Blatt Papier das Layout nachgezeichnet, damit die einzelnen Formen von mehreren "Künstler:innen" eingefärbt werden konnten. Da wir vier verschiedene Farben benutzten, konnten hier vier Personen aktiv werden. Dann wurden die eingefärbten Formen wieder entsprechend der Bleistiftlinien auf die Druckplatte gelegt und es konnte gedruckt werden!

Bilder vom Tag der Druckkunst

15. März 2023- Tag der Druckkunst

Zur Erinnerung an die Künstler - gefangen in den EmslandLagern 1933 - 1937

Ort: Die alte Seifenfabrik in Oldenburg, Werkstattfilm - Wallstraße 24


Ausstellung und Workshop

Hanns Kralik, Moorarbeiten im Herbst, 1934 _ Illustration zu Wolfgang Langhoffs  Buch "Die Moorsoldaten" - über das KL Esterwegen
Hanns Kralik, Moorarbeiten im Herbst, 1934 _ Illustration zu Wolfgang Langhoffs Buch "Die Moorsoldaten" - über das KL Esterwegen

Paul Gangolf, Heinz Kiwitz,
Hanns Kralik und Ernst Walsken
sind Künstler, die in den Emslandlager gefangen waren (Paul Gangolf wurde ermordet) und an die wir am Tag der Druckkunst* mit einer kleinen Ausstellung erinnern wollen.

Sie haben Drucktechniken genutzt, Radierungen, Holz- und Linoldruck. Zur Ansicht stehen Kataloge von Ausstellungen nach 1945 der Künstler, die letzte Ausstellung zu Paul Gangolf 2021 in der Gedenkstätte Esterwegen.

 

Als Besonderheit stellen wir alternative Möglichkeiten von Drucktechniken dar: Das geht von der Herstellung von Hochdruckformen mit Hilfe von 3D-Druck (LCD-Drucker), CNC-Fräse, Schneideplotter und Steinpapier und digitaler Laserbelichtung von Siebdrucksieben.
Die Alternativen zu einer teuren und schweren Druckpresse werden durch eine Küchenrolle aus Metall, Hobbypressen zum Prägen und Stanzen und einer Laminiermaschine im Format 35 x 50 cm gezeigt.

 

Siehe auch unsere Projektbeschreibungen hier und hier

 

Link zur Seite www.Tag der Druckkunst

in der alten Seifenfabrik

Unterm Dach, leider nur durch Treppen zu erreichen, ist die "Druckerei "für den Tag der Druckkunst aufgebaut. Für den Hochdruch steht ein umfunktioniertes Laminiergerät, eine Hobby Stanz- und -Prägemaschine zur Verfügung.

Der Lappan per Siebdruck

Der Siebdruck, auf dem Bild immerhin bis zum Bildformat Din A 3 auf Din A 2 großem Papier, wird mit einem Risographen digital erstellt. Hierbei ist Rasterdruck kein Problem. Am Drucktag nur in klein ohne Trägersieb.

Siebdruck mit der Rolle

Die kleine Version unseres Siebdrucks: Statt mit dem Rakel wird hier mit der klecksfreien Rolle gedruckt, die Siebe werden durch Gewebeband verstärkt und es kann auf Stoff oder Papier gedruckt werden.